Ultraschall Med 2005; 26 - OP005
DOI: 10.1055/s-2005-917286

CHARAKTERISIERUNG FOKALER LEBERLÄSIONEN MIT SONOVUE – VERGLEICH VON UNVERBLINDETER UND VERBLINDETER BILDAUSWERTUNG

T Albrecht 1, J Skrok 1, M Jenett 1, R Basilico 1, J Hohmann 1, A Oldenburg 1, K Wolf 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Campus Benjamin Franklin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Freie Universität Berlin und Humbold, Berlin, Germany

Problemstellung: Vergleich von unverblindeter Bildauswertung im Rahmen der klinischen Routine und auswärtiger verblindeter Bildanalyse zur Charaterisierung fokaler Leberläsionen nativ und mit SonoVue

Methoden: 99 Patienten mit 53 malignen and 46 benignen Leberläsionen wurde mittels nativer B-mode Sonographie, nativem Power Doppler und SonoVue-verstärkter KM-spezifischer Sonographie (Phaseninversion oder Contrast Pulse Sequencing) in der arteriellen, portal venösen und Spätphase untersucht. Die Auswertung erfolgte während der Untersuchung durch einen unverblindeten Untersucher in Kenntnis aller verfügbarer klinischer Informationen und auswärts durch zwei verblindete Beobachter. Als Referenzstandard dienten Histologie (n=52) oder eindeutige CT oder MRT Befunde (n=47) einschließlich Verlaufsbeobachtung.

Ergebnisse: Die Rate korrekt diagnostizierter Läsionen vor und nach KM-Injektion war wie folgt. Unverblindet: 62% und 90%; verblindet I: 58% und 76%; verblindet II: 50% und 71%. Die Rate richtiger Unterscheidung benigner und maligner Läsionen vor und nach KM war: Unverblindet: 66% und 95%; verblindet I: 70% und 89%; verblindet II: 61% und 87%. Typische Fehlerquellen waren Hämagiome ohne vollständige Auffüllung und entzündliche Läsionen, die als Metastasen fehlinterpretiert wurden.

Schlussfolgerungen: In Kombination mit klinischen Daten ist die KM-verstärkte Sonographie mit SonoVue eine akkurate Methode zur Charakterisierung fokaler Leberläsionen. Die Ergebnisse der verblindeten Auswertung waren um 15% –19% bzw. (bzgl. der spezifischen Läsionsdiagnose) um 6% –18% (bzgl. der Unterscheidung von benigne und maligne) schlechter.