PiD - Psychotherapie im Dialog 2005; 6(4): 445-448
DOI: 10.1055/s-2005-915305
Interview
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Lampenfieber und Erwartungsängste

Götz  Alsmann im Gespräch mit Steffen  Fliegel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Dezember 2005 (online)

PiD: Herr Alsmann, ich freue mich sehr, dass Sie bei Ihrem engen Terminplan die Zeit gefunden haben, unserer Fachzeitung „Psychotherapie im Dialog” für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Unser Heftthema heißt „Angst” und unsere Leserinnen und Leser interessiert sicherlich sehr, ob es bei Personen, die im künstlerischen Bereich arbeiten und sehr bekannt sind, spezielle Ängste gibt.

Götz Alsmann: Ich glaube, es gibt drei Arten von Ängsten. Ich weiß nicht, wie der Psychologe das fachmännisch ausdrückt: die eine Angst betrifft die Arbeit, die andere betrifft die Verbindung Künstler - Publikum und die dritte Angst ist die Versagensangst.

Lassen sie uns erst einmal über die Versagensangst reden. Wie sieht die aus? Wie äußert die sich? Warum ist die da?

Sie ist jetzt nicht zu verwechseln mit der Angst, dass man sein Programm gut spielt oder ob man beim Klavierspielen vielleicht mal daneben greift. Es ist die Angst davor, sich selber nicht in den Griff zu kriegen. Es gibt zum Beispiel bestimmte Städte, die einem Sorgen machen, und viele Städte, die einem überhaupt kein Kopfzerbrechen bereiten. Dort geht man mit einem schlampig ausgearbeiteten Programm, das noch gar nicht bühnenreif ist, auf die Bühne. Und es macht einem nichts.

Woher kommt dieses „Es macht nichts aus”?

Man ist einfach in diesem Moment selbstsicher, und es ist ein großer Erfolg. Aber ein halbes Jahr später geht man mit einem Programm, das man schon 50-mal gespielt hat auf die Bühne einer ganz speziellen Stadt und unmittelbar vorm Auftritt kommen alle möglichen Visionen: Was passiert, wenn jetzt alles ausfällt bei mir, wenn mir nichts einfällt, wie ging noch einmal die erste Moderation? Fing das erste Stück in C oder in D an? Man macht in Sekundenbruchteilen sämtliche Krankheitsbilder durch, von denen man schon einmal gelesen hat, die aber de facto nie eintreten.

Gehen wir einmal von einem ganz normalen Konzert aus, welches Sie ja in vielen Städten und in den letzten Jahren auch sehr häufig gegeben haben. Gibt es bei Ihnen heute noch so etwas wie Lampenfieber, wenn Sie auftreten?

Nein. Das hängt vor allem damit zusammen, dass ich nicht alleine bin. Wir sind mit fünf Leuten auf der Bühne, und mit denen bin ich auch bis unmittelbar vor dem Konzert zusammen. Wir machen keine Einsing-Übungen und auch kein Yoga. Wir spielen vielleicht Karten, und trinken einen Schluck Sekt in der Pause. Nein, das ist eigentlich super entspannt. Entspannter kann man nicht arbeiten.

Also gar kein Lampenfieber mehr?

Doch. Lampenfieber kommt auf in ganz anderen Situationen, z. B. wenn ich Fernsehsendungen mache, die nicht so vorgeplant sind. Und das ist für mich eigentlich das Besondere an meinen Fernsehsendungen. Die sind alle frei formuliert. Bei „Zimmer frei” sogar weitestgehend improvisiert. Oder ich habe jetzt eine große Show für das ZDF. Das war eine Riesenproduktion mit einigen der führenden Opernsängern der Welt und 80 Live-Musikern und tausend Leuten im Publikum. Wenn man sieht, dass da so ein großer Tross in Bewegung gesetzt wird und sich alles letztendlich auf mich konzentriert, das macht dann schon richtig Lampenfieber.

Sie sagen, die Routine lässt das Lampenfieber verschwinden. War das früher anders? Hatten Sie bei den ersten Sendungen oder bei den ersten Auftritten Lampenfieber?

Ich habe sehr jung angefangen live zu spielen. Ich war früher aber auch von einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein durchdrungen. Man kann sagen, dass ich mich kurz vor dem Größenwahn bewegt habe und ich habe auch schon als 15-Jähriger Stücke unterbrochen und die Leute in der ersten Reihe zurechtgestaucht, weil ich das Gefühl hatte, die hätten nicht zugehört. Also war ich da der Meinung, dass in meinem Wesen unbedingt die Welt zu genesen hat. Aber Bühne ist auch, wenn ich oben stehe, meine Bühne. Ich gucke ins Publikum, und das ist mein Publikum und man fühlt sich wie der Herrscher der Welt. Das ist beim Fernsehen anders. Beim Fernsehen ist der Moderator zwar das, was man auf dem Bildschirm sieht, aber in diesem Studioumfeld ist er ein ganz kleines Rädchen in einem mörderisch-großen Getriebe. Da hat man das Gefühl, es stöhnen und schwitzen viele Menschen, wenn ich da Mist baue. Wenn ich auf der Bühne Mist baue, dann ist das im nächsten Moment schon wieder vergessen.

Sie kennen ja sehr viele Künstlerinnen und Künstler. Bei denen, bei denen Sie Lampenfieber erleben, was sehen Sie da als Außenstehender? Wie nehmen Sie das Lampenfieber anderer wahr?

Bei den meisten merkt man das wirklich nicht. Es gibt so Mechanismen, Lampenfieber einfach nicht zu zeigen, sondern das mit sich selbst auszumachen. Lampenfieber ist eine Sache, die nicht auf der Bühne passiert, sondern unmittelbar vor der Bühne. In dem Moment, in dem die Vorstellung losgeht, geht es dann auch. Auch bei heiklen Fernsehsendungen geht es dann irgendwie. Man hat dann doch viel mit sich selbst zu tun, mit der Aktion, mit dem, was da passiert. Dieses Lampenfieber ist manchmal auch so eine Form von Selbstmitleid: Warum mache ich das jetzt? Ich hätte doch auch gut etwas anderes machen können! Warum bin ich nicht zu Hause? Oder: Das Programm vom letzten Jahr war doch auch sehr schön. Warum machen wir jetzt ein anderes? Also Lampenfieber ist etwas, was wirklich zwischen dem Anlegen der Bühnengarderobe und dem Durchtreten des Vorhangs stattfindet.

Gibt es irgendetwas, um Lampenfieber vorzubeugen?

Ich beobachte das bei vielen Kollegen und ansatzweise auch bei mir, dass man sich seinen Platz in der Garderobe auf eine spezielle Art und Weise herrichtet. Dass man seinen Kleidersack so oder so hängt, dass man bestimmte Dinge verstaut, dass man den Koffer aufmacht, dass man die Schuhspanner da und dahin tut. Andere, die schmeißen es irgendwohin, die haben damit kein Problem. Ich denke, dass viele versuchen, eine schöne Ordnung zu machen, in den wechselnden Garderoben, die auch sehr unterschiedlich aussehen, unterschiedlich luxuriös sind, unterschiedlich hell sind, sich so eine wieder erkennbare Welt zu schaffen. Das ist sehr verbreitet. Bei mir schlägt sich das so nieder, dass ich das sogar noch im Hotel mache. Ich habe eine ganz spezielle Art, wie ich Dinge auf dem Nachttisch anordne. Übrigens nicht zu Hause, nur unterwegs.

Könnten Sie Menschen, die öffentliche Auftritte vor sich haben, sehr unruhig und nervös sind, Lampenfieber haben, noch den einen oder anderen Tipp geben?

Der wichtigste Tipp ist vielleicht ein Gedanke oder eine Einstellung, die man beherzigen soll: Fehler sind nicht schlimm. Wer sich verhaspelt und souverän damit umgeht, der hat die Sympathien auf seiner Seite. Wie oft ist es bei Politikern zu beobachten, dass die sich versprechen und dann wirklich einen Wahnsinnslapsus bringen, der auch das, was sie sagen wollen, in das Gegenteil verkehrt. Wofür es übrigens dann hämischen Beifall von der Gegenseite gibt. Aber sobald der Politiker mitlacht, ist die Situation aufgelöst und dann wird auch nicht mehr viel darüber gesprochen. Es wird aber ständig weiter höhnisch darüber gesprochen, wenn der Politiker das noch zu drehen versucht. Aber eigentlich ist so ein Fehler nicht nur sehr menschlich, sondern auch ganz schnell wieder vergessen.

Gibt es eine eigene Erfahrung?

Ich habe einmal eine Fernsehsendung im WDR moderiert, „Casino Royal”, die dann auch später wegen vollkommener Erfolglosigkeit abgesetzt wurde. In einer der Sendungen war Herbert Feuerstein zu Gast. Und als wir gemeinsam pinkeln gingen, merkte er, dass wir einen 20-jährigen Altersunterschied hatten. Und er fragte, ob er mir wohl einen Rat geben dürfe für den Rest meines Lebens. Er sah, dass ich sehr aufgeregt war vor dieser Live-Sendung. Ich sagte: ja bitteschön, Herbert. Er sagte: „Wenn was schief geht - scheißegal!” - Und so ist es auch.

Eine andere Angst, die Sie vorhin angesprochen haben, betrifft ja die Sinnfrage: Ist es eigentlich das Richtige, was ich da tue? Können Sie zu dieser Angst etwas sagen?

Ja gerne. Ich meine da zwei gänzlich verschiedene Dinge. In der Musik ist es so, dass wir in bestimmten Abständen ein neues Programm einstudieren. Dieses neue Programm wird erst einmal ohne Routine auf die Bühne gebracht. Man stellt sich dann die Frage: Ist es gut genug? Das Publikum zahlt viel Geld, das Publikum hat die letzten Programme gesehen, vielleicht in ihrer Endphase, als sie so nach 150 Vorstellungen richtig perfekt liefen. Und jetzt kommt man wieder mit etwas ganz Neuem, das wackelt, das ächzt, das stöhnt an allen Enden. Ist das gut genug? Manchmal geht man auch deprimiert von der Bühne und sagt sich, ich habe die Leute nicht gepackt, und ich habe mich so und so oft versprochen und ich habe das und das Stück in der falschen Tonart angefangen. Und dann guckt man sich bei den Kollegen um und die sagen: das war toll, gerade heute, super. Ist das überhaupt objektivierbar? Ich denke: nicht. Man geht immer sehr von seiner eigenen Befindlichkeit aus. Aber damit habe ich persönlich oft am meisten zu tun. Also dass ich mich frage: Kann ich den inhaltlichen Standard halten? Die Frage weicht dann schnell großer Befriedigung, wenn so die ersten guten Kritiken eingetrudelt sind.

Wie gehen Sie mit Kritiken um?

Da ist so eine ganz eigenartige Wahrnehmung Kritiken gegenüber. Die, die schlecht sind, die nimmt man fast nicht zur Kenntnis oder versucht, sie anekdotisch umzustricken. Die guten klebt man sich quasi auf die Stirn, damit sie jeder sehen kann. Wenn so ein paar gute gekommen sind, dann denke ich auch: Ja, alles klar, und die anderen haben nicht Recht. Ich erinnere mich an eine Vorpremieresituation. Wir spielten in einer kleinen Stadt die erste Vorpremiere eines der später erfolgreichsten Programme „Filmreif. Ich wusste, eigentlich stimmte nichts. Die Dramaturgie war mies, die Live-Arrangements hatten noch nicht so funktioniert, es war hinten und vorne eine Unwucht drinnen. Das war richtiger Mist. Moderation: Katastrophe, frustriert abgekürzt. Nach einer Dreiviertelstunde war schon Pause und die Pressekritik sagte hinterher, dass die Stadt noch nie eine so perfekt inszenierte Show gesehen hätte. Da kommt man ins Grübeln. Mein Fazit: Alle drei Arten der Angst und des Lampenfiebers oder wie man das nennen will, sind letzten Endes unbegründet, wenn man sein Handwerk einigermaßen versteht. Aber frei davon ist man nicht. Ob das jetzt Lampenfieber ist oder einfach gesunder Selbstzweifel oder auch gelegentlich ein Aufwallen der Wehleidigkeit, das vermag ich so gar nicht voneinander zu trennen.

Kennen Sie auch eine Angst vor der Zukunft? Wie lange bin ich topp und wie lange mag mein Publikum mich? Wie lange habe ich neue Ideen, die ich auf den Markt bringen kann? Wie gehen Sie mit Zukunftsgedanken um?

Verdränge ich erfolgreich. Manchmal zieht man auch Bilanz für sich selber. Dann denke ich, wenn das nicht mehr so weitergehen würde, wie würde es dann weitergehen? Die Art, wie es weitergehen würde, lässt mich ruhig schlafen. Ich denke, dass ich in meiner Situation als gut eingeführter Markenartikel all das noch eine Weile auf kleinerem Niveau durchziehen könnte. Aber das ist ja nicht mein Ziel. Deshalb beende ich diese Beschäftigung mit diesen Gedanken ganz schnell. Ich merke nur, dass man sich mehr Gedanken über die eigene Gesundheit macht. Die Untersuchung, die man früher so von sich hat machen lassen, war doch: Hüsteln Sie mal! - Mittlerweile investiert man doch viel mehr Zeit und Geld darin, sich anständig durchleuchten zu lassen, sich Sonden einzuführen, sich durch eine Röhre schieben zu lassen. Früher war das der Horror. Jetzt dürstet es einfach danach. Nicht weil man sich freut, Schlechtes zu hören, sondern weil man wissen will, kriege ich das überhaupt noch hin. Als selbstständiger Familienvater kommen einem solche Gedanken sicherlich eher als jemandem, der einen duften Job als Erdkundelehrer hat.

Sie sind ein sehr bekannter Künstler und tragen auch äußerlich Ihre Markenzeichen. Können Sie eigentlich noch als Privatmensch durch die Straßen gehen, in Restaurants gehen, im Zug fahren, mit dem Bus fahren usw.? Gibt es auch eine Angst, so gar nichts mehr lustvoll und für sich machen zu können, ohne immer wieder angesprochen und fotografiert zu werden?

Bleiben wir mal beim Zugfahren: Ich habe im Laufe der Jahre Prominente, die viel prominenter sind als ich bin, beim Zugfahren beobachtet. Ich habe gesehen, wie die es machen. Der Prominente, der im Zug sitzt, würde nie im Zug mit dem Handy laut telefonieren. Der Prominente, der im Zug fährt, würde nie den dicken Max machen im Speisewagen. Der Prominente, der im Zug fährt, liest die Zeitung oder schläft eine Runde oder setzt sich an den am schlechtesten einsehbaren Winkel des Speisewagens und bestellt das Unspektakulärste auf der Speisekarte. Ich bin nicht der Meinung, dass man sich verstecken muss, weil die meisten Leute, die einem was sagen wollen, etwas Nettes sagen. Aber es gibt zum Teil auch Situationen mit der Familie, in denen man es einfach schön fände, etwa in Ruhe zu essen. Dann setze ich mich halt immer mit dem Rücken zum Eingang und achte darauf, dass in der Öffentlichkeit keine Fotos von meinem Sohn erscheinen.

Sie haben vorhin die Angst angesprochen, wenn der Körper nicht mehr funktioniert. Nun kann ich mir vorstellen, dass Sie wie jeder andere Mensch auch mal Schmerzen oder körperliche Probleme haben. Wenn dann aber wichtige Auftrittstermine anstehen, wie gehen Sie mit den Schmerzen oder den körperlichen Problemen um?

Zahnschmerzen spürt man nicht mehr während der Show. Das hat wohl mit dem Adrenalin zu tun. Kopfschmerzen, das geht alles weg. Das kommt vielleicht hinterher wieder. Auch wenn man vergessen hat, vorher auf die Toilette zu gehen. Beim zweiten Stück denke ich manchmal: Ich halte es nicht mehr aus! Man hält es aus, es geht. Irgendwie werden die körperlichen Signale umgepolt und es passiert etwas anderes damit. Ich habe mir letztes Jahr einen Tag vor einem Konzert den großen Zeh gebrochen. Der Schmerz war sensationell. Ich habe mich erst kurz vor dem Konzert statt für Badeschlappen für meine Schuhe entschieden und bin wirklich zum Vorhang gehumpelt. Nach dem Durchschreiten des Vorhanges konnte ich ganz normal gehen, ganz normal eine Show machen. Und nach der letzten Verbeugung humpelte ich dann zurück in meine Garderobe. Aber es ist gar nicht einmal so, dass man sagt: bloß nicht humpeln, bloß nicht humpeln! - Man merkt es wirklich nicht.

Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Schmerz tatsächlich überlagern lässt, wenn andere Dinge, die Aufmerksamkeit voll in Anspruch nehmen. Aber so wie diese Inanspruchnahme zurückgefahren wird, ist der Schmerz eben wieder da. Gelingt es Ihnen auch in belasteter Zeit, unbeschwert aufzuspielen?

Man nimmt natürlich seinen Ballast mit auf die Bühne, aber man spürt ihn nicht mehr. Im Idealfall. Aber bei mir ist es bisher immer „Idealfall” gewesen. Ich muss natürlich auch sagen, dass das mit dem großen Glück zusammenhängt, das ich habe. Mich hat der richtige Erfolg erst ereilt, als ich 40 Jahre alt wurde. Also zu einer Zeit, in der für die meisten der Zug schon abgefahren ist. Und natürlich gehst du mit vierzig in so einer Situation anders um, als mit zwanzig. Die meisten wirklich großen Stars, die man dann so kennen lernt, die wirklich ganz großen Stars sind im Regelfall sehr entspannt. Die Unentspannten und Nervösen unter den Kollegen, das sind meistens ganz junge. Oder die sich ewig zu kurz gekommen fühlen. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass, sobald man viele Zuschauer hat, das Konzentrationslevel den alten Punkt ganz schnell wieder erreicht. Ohne Zuschauer ist es schwierig. Ich weiß das aus dem Zusammenhang, als ich von einer schweren Krankheit meiner Mutter erfuhr. An dem Tag hatte ich eine Rundfunkproduktion. Die musste ich fünfmal unterbrechen, weil ich völlig unkonzentriert war, Larifari und Mist geredet habe usw. Ich glaube, wenn ich an diesem Abend ein Konzert gehabt hätte, wäre das vermutlich verhältnismäßig normal abgelaufen.

Eine Frage zum Schluss Herr Alsmann: Sie sind promovierter Musikwissenschaftler. Was hat Ihnen diese Ausbildung und Kompetenz für Ihre heutige Arbeit an Vorteilen gebracht, im Rampenlicht zu stehen, Konzerte zu geben, Fernsehsendungen, Unterhaltungssendungen zu moderieren?

Bildung schadet ja in keinem Fall, aber es hat wirklich nicht direkt geholfen, irgendwas anzustoßen. Früher als ich noch viel geschrieben und viele Rundfunkbeiträge gemacht habe, da hat mancher Redakteur sicherlich gedacht, dass das eine Arbeit ist, die auf eine solche Qualifikation schließen lässt. Und jetzt, mit der Sendung „Eine große Nachtmusik” im ZDF, die vorwiegend eine Klassik-Sendung ist, in der ich meine Beiträge auch selber verfasse und gestalte, kann ich gut auf meine Ausbildung zurückgreifen.

In welcher Form können Sie darauf zurückgreifen?

Ich denke, wenn man etwas über Massenet, Khatschaturian oder über Mozart weiß, merkt das Publikum schon, ob das jemand sagt, der diese Namen schon einmal gehört hat und damit etwas anfangen kann. Da hilft das. Aber für meine Bühnenarbeit hat es gar nichts gebracht. Aber wie gesagt: Bildung schadet nicht.

Lieber Herr Alsmann, heute habe ich einmal das Schlusswort. Und ganz ohne Abstimmung sage ich: die wirklich ganz großen Stars sind im Regelfall sehr entspannt. Ihnen herzlichen Dank für das Gespräch!

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