Zentralbl Chir 2005; 130(6): 580-584
DOI: 10.1055/s-2005-872556
Bibliothek des Chirurgen

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Der Chirurg Burghard Breitner. Dichter oder Heiler?

The surgeon Burghard Breitner. Poet or Healer?F. Daxecker1
  • 1Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Medizinische Universität Innsbruck
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Publication Date:
29 December 2005 (online)

Zusammenfassung

Burghard Breitner wurde am 10. Juni 1884 in Mattsee, Bundesland Salzburg, geboren. Nach dem Gymnasialstudium in Salzburg begann er im Wintersemester 1901/02 das Medizinstudium in Graz und setzte es in Wien fort, wo er am 1. Juni 1908 promoviert wurde. Während dieser Zeit versuchte er sich auch als Dramaturg und Dichter, entschied sich aber doch für den Beruf des Chirurgen. Im Ersten Weltkrieg half er in russischer Kriegsgefangenschaft vielen Verwundeten und der einheimischen Bevölkerung und erhielt dafür den ehrenvollen Namen „Engel von Sibirien”. Ab 1932 war er Professor für Chirurgie in Innsbruck. Er befasste sich vor allem mit der Erforschung der Struma. Breitner organisierte die Struktur der chirurgischen Abteilung neu, die durch die Ausweitung des Fachgebietes notwendig geworden war. 1951 kandidierte er ohne Erfolg für das Amt des Bundespräsidenten. Im Wintersemester 1952/53 war er Rektor der Universität Innsbruck. Er starb am 28. März 1956 in Innsbruck.

Abstract

Burghard Breitner, born on June 10, 1884 in Mattsee (Salzburg state) went to school in Salzburg. From autumn 1901 he studied medicine in Graz and Vienna, where he graduated on 1st of June 1908. In the time of his studies he worked on literature and poetry. But finally he decided to become a surgeon. In World War I Breitner was a prisoner of war (POW) of Russia. During this period he used his medical expertise to help wounded soldiers and the local people. For this honourable gesture he was popularly known as “The Angel of Siberia”. From 1932 he was Professor of Surgery in Innsbruck. Mainly he worked on the therapy of goiter. Breitner restructured the department of surgery because of scientific development. In 1951 he was a presidential candidate in Austria in an election, which he did not win. In autumn 1952 he became the Rector magnificus of the University of Innsbruck. Breitner died on 28th of March 1956 in Innsbruck.

Literatur

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Ao. Prof. Dr. F. Daxecker

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