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DOI: 10.1055/s-2005-872042
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Wechsel zwischen verschiedenen Pflastersystemen - Sind transdermale therapeutische Systeme (TTS) in der Schmerztherapie austauschbar?
Publication History
Publication Date:
28 July 2005 (online)
In den letzten Jahrzehnten konnte die Therapie chronischer Schmerzen deutlich verbessert werden. Eine besondere Bedeutung hatte hierbei die Einführung retardierter Opioide (1983, MST Mundipharma®), welche Einnahmeintervalle von acht bis zwölf Stunden ermöglichten. Einen weiteren Fortschritt brachte die Zulassung transdermaler therapeutischer Systeme rund zehn Jahre später (1995, Durogesic®), welche sich durch die kontinuierliche Wirkstofffreisetzung über 72 Stunden auszeichnen ([7]). Die Pflastersysteme ermöglichen eine nichtenterale Therapie, wobei sie den so genannten First-pass-Effekt umgehen, und dreitägige Applikationsintervalle ([3]).
Aufgrund der hiermit einhergehenden guten Compliance, der hohen Effektivität und einer vergleichsweise guten Verträglichkeit - dazu zählt zum Beispiel eine geringere Rate an Obstipation - haben opioidhaltige Pflastersysteme inzwischen einen großen Stellenwert in der Therapie chronischer Schmerzen. Zwar stehen bereits heute verschiedene Pflasteralternativen zur Verfügung, in naher Zukunft werden jedoch noch weitere opioidhaltige Pflaster auf dem deutschen Markt erwartet. Damit stellt sich die Frage, inwieweit diese untereinander ausgetauscht werden können bzw. was beim Umstellen der Systeme zu beachten ist.
Zurzeit muss vor allem der Unterschied zwischen Fentanyl- und Buprenorphinpflastern berücksichtigt werden. Dieser besteht nicht nur im verwendeten Opioid, sondern auch in der Pflastertechnologie und den zur Verfügung stehenden Dosierungen. Daher variieren die beiden Pflaster nicht nur bezüglich ihrer Wirksamkeit und ihres Nebenwirkungsprofils, auch Unterschiede in den Klebeeigenschaften, der Hautverträglichkeit, der Handhabung und der Wirkdauer sind festzustellen. Fentanyl- und Buprenorphinpflaster dürfen somit keinesfalls ausgetauscht werden, sondern erfordern eine komplette Neueinstellung der Patienten.
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