Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - KV15
DOI: 10.1055/s-2005-871597

Therapieversuch eines retinalen Hämangioms mit einem VEGF-Rezeptor-Inhibitor

M von Bülow 1, S Pape 1, H Hoerauf 1
  • 1Lübeck

Hintergrund: Es wurde bereits über eine erfolgreiche Therapie mit einem VEGF-Rezeptor-Inhibitor in einem Fall mit Hippel-Lindau-Syndrom berichtet.

Ein Patient mit peripapillärem retinalen Hämangiom wurde daher einer systemischen Therapie mit Bevacizumab (Avastin®), einem VEGF-Rezeptor-Inhibitor, der für die Behandlung des metastasierenden Colon-CA zugelassen ist, unterzogen.

Methoden: Ein 49 Jahre alter Patient präsentierte sich mit einseitiger Visusverschlechterung auf 0,3 bei einseitigem peripapillärem retinalen Hämangiom. Eine Hippel-Lindau Erkrankung wurde ausgeschlossen.

Trotz Behandlungsversuchen mit PDT und intravitrealer Triamcinolon-Injektion nahm bei aktivem Tumor die zentrale exudative Amotio zu und der Visus fiel auf HBW ab. Daraufhin folgten 6 Infusionszyklen im Abstand von jeweils 2 Wochen mit Bevacizumab (5mg/kg) im individuellen Heilversuch.

Ergebnisse: Unter der Therapie kam es nicht zu der gewünschten Rückbildung des Tumors, aber zu einer Stabilisierung des Befundes, d.h. es wurde keine weitere Ausdehnung der Amotio beobachtet. Zum Teil konnte eine Resorption der Exsudate und eine beginnende subretinale Fibrosierung beobachtet werden.

Der Visus erholte sich nicht.

Bevacizumab (Avastin®) zeigte nicht die erhoffte Wirkung auf ein peripapilläres retinales Hämangiom.