Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - P38
DOI: 10.1055/s-2005-871489

Mittellappenresektion bei einer Pleuropneumonie

C Spang 1, A Mühlig-Hofmann 1, U Jakoby 1, K Breuel 1, G Stuhldreier 2, U Uhlemann 1, C Plath 1, D Haffner 1, B Zimmermann 1
  • 1Universitäts-Kinder-und Jugendklinik Rostock
  • 2Abteilung für Kinderchirurgie der Universität Rostock, Rostock, D

Ein 1,8 Jahre altes, bisher gesundes, Mädchen entwickelte 4 Tage vor der stationären Aufnahme Fieber und Husten. Ein Aspirationsereignis konnte nicht eruiert werden. Die Entwicklung des Kindes war bisher normal gewesen. Die Symptomatik einer Tachydyspnoe führte zur stationären Aufnahme. Im RöThorax kam eine Totalverschattung des rechten Oberfeldes zur Darstellung. Ein Pleuraerguss machte die Anlage einer Pleuradrainage erforderlich. Das CrP war mit 165mg/l erhöht. In der Blutgasanalyse zeigte sich eine Partialinsuffizienz. Trotz der sofort eingeleiteten antibiotischen Therapie mit Cefazolin und Tobramycin entfieberte die Patientin nicht, so dass bei gleich bleibendem CrP nach 48h die Umsetzung auf Meropenem und Clindamycin erfolgte.

Nach einer kurzen Besserung trat erneut eine klinische Verschlechterung ein: Fieberanstieg, im RöThorax Totalverschattung rechts, Zunahme des Ergusses. Eine beginnende respiratorische Insuffizienz mit einer pulmonalen Globalinsuffizienz machte die Intubation und Beatmung erforderlich. Im durchgeführten CT der Lunge kam ein Pleuraempyem rechts mit Verdacht auf eine abszedierende Pneumonie zur Darstellung. Antibiotisch wurde die Therapie mit Linezolid erweitert. In der erneuten CT-Kontrolle zeigte sich eine Sequestration des rechen Mittellappens bei abszedierenden pneumonischen Infiltraten, so dass die operative Resektion des rechten Mittellappens und Dekortikation erfolgte. Postoperativ erholte sich die Patientin rasch. Mikrobiologisch gelang nur der Nachweis von Staphylokokkus aureus aus einem pharyngealen Sekret und mittels PCR der Nachweis von Pneumokokken aus dem eitrigen Pleurasekret.