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DOI: 10.1055/s-2005-870674
Clonidin vs. Venlafaxin in der Behandlung von Hitzewallungen bei Mammakarzinompatientinnen – eine doppelblind, randomisierte Studie
Hintergrund: Mammakarzinopatientinnen leiden häufig und schwerwiegender an Hitzewallungen aufgrund der zytotoxischen und endokrinen Therapien. Dies ist jedoch immer noch ein ungelöstes Problem, da die klassische Hormonersatztherapie bei Mammakarzinompatientinnen v.a. bei hormonrezeptorpositiven Tumoren kontraindiziert ist.
Patientinnen und Methoden: In einer doppelblinden, randomisierten Phase III-Studie wurden 80 Mammakarzinompatientinnen, die mindestens 2 x tgl. an Hitzewallungen litten und keine Medikation gegen Hypertonie und Depressionen einnahmen, entweder mit Clonidin 0,075mg 2 x tgl. oder mit Venlafaxin 37.5mg 2 x tgl. 4 Wochen lang therapiert. Das primäre Zielkriterium war die Anzahl an Hitzewallungen in Woche 5. Einfragebogen zur Evaluation der Hitzewallungen und anderen Symptomen wurde tgl. ab einer Woche vor Therapiebeginn bis zum Ende der Behandlung ausgefüllt. Die Patientinnenzahl pro Arm beträgt 35 bei einem alpha von 0,1 mit einem einseitigen Signifikanzniveau und 80% Power. Die Nullhypothese ist defniniert als kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. Die Alternativhypothese nimmt einen Unterschied von 20% an.
Ergebnisse: Zwischen 4/02–10/04 wurden 80 Patientinnen in die Studie aufgenommen, von denen 69 auswertbar waren. 34 erhielten Clonidin und 35 Venlafaxin. 4 Pt. brachen die Therapie ab aufgrund von Nebenwirkungen ab und 7 Pt. gingen verloren. Das mediane Alter betrug 53 (35–70) Jahre. Alle Hitzewallungen wurden von 1–4 graduiert. Es gab keine Unterschiede bezüglich der Schwere der Hitzewallungen zur Baseline. Am Ende der 4. Behandlungswoche betrug die Reduktion der Hitzewallungen für Clonidin 37% vs. 56% mit Venlafaxin (P=0.001).
Schlussfolgerung: Beide Medikamente reduzieren die Hitzewallungen bei Mammakarzinompatientinnen signifikant. Venalfaxin ist jedoch significant effektiver als Clonidin.