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DOI: 10.1055/s-2005-869626
Sakrale Nervenstimulation als Therapie bei Stuhlinkontinenz
Einleitung: Die Sakrale Nervenstimulation hat sich nicht nur bei einigen Formen der urinären Inkontinenz als effektiv erwiesen, sondern auch als wirksame Therapievariante bei fäkaler Inkoninenz. Das Ziel dieser Studie war die Effektivität bei unterschiedlichen Formen der Stuhlinkontinenz.
Methodik: Von November 1998 bis Jänner 2005 wurden an der chirurgischen Abteilung des Donauspitals in Wien insgesamt 62 Patienten wegen Stuhlinkontinenz behandelt. Dabei handelte es sich hauptsächlich um neurologische (n=40) bzw. idiopathisch (n=19) Ursachen; bei 3 Patienten war die Stuhlinkontinenz nach Rektumresektion bedingt.
In Allgemeinanästhesie wurde zunächst eine perkutane Implantation von Stimulationselektroden bei S3/S4 durchgeführt. Nach einer zirka zehntägigen externen Stimulation wurde bei Patienten, deren Kontinenzstatus sich verbessert hatte, eine permanente vierpolige Elektrode und ein subkutan gelegener Stimulationsgenerator implantiert (Medronic Interstim).
Ergebnisse: Bei 85% der Patienten mit Stuhlinkontinenz wurde durch die SNS eine positive Wirkung auf die Beckenbodenmuskulatur registriert. Die mediane Anzahl der Inkontinenzepisoden sank von 6 auf 2.
Schlussfolgerung: Die SNS scheint eine vielversprechende Methode bei verschiedenen Formen der Stuhlinkontinenz zu sein.. Vorallem bei Patienten mit neurologisch bedingter Stuhlinkontinenz, bei denen konservative Behandlungsmöglichkeiten bisher erfolglos waren, konnte eine zufrieden stellende Verbesserung der Kontinenz erzielt werden.