Z Gastroenterol 2005; 43 - V5
DOI: 10.1055/s-2005-869605

Wirkung des Opiatantagonisten MNTX auf die Dünndarmmotilität in vitro

A Amegah 1, E Herk 1, H Hammer 2, H Metzler 1, S Fruhwald 1
  • 1Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • 2Universitätsklinik für Innere Medizin, Medizinische Unversität Graz

Einleitung: Abgesehen von ihrer analgetischen Wirkung haben Opiate eine ausgeprägte hemmende Wirkung auf die Darmmotilität (1). Ziel der Studie war es zu evaluieren, ob die Opiatantagonisten Naloxon und MNTX in der Lage sind eine opiatinduzierte komplette Blockade der Peristaltik aufzuheben.

Methodik: Meerschweinchen Dünndarm Segmente wurden in einem Organbad eingespannt und mit Tyrode Lösung perfundiert. Der Abfluss der Tyrodelösung gegen einen Widerstand von 4cm Wassersäule resultierte in einem Anstieg des intraluminalen Druckes bis zum Erreichen des Pressure Threshold (PT) bei dem ein peristaltischer Reflex getriggert wurde. [Der Anstieg des PT ist Ausdruck einer gehemmten Peristaltik, das Absinken des PT Ausdruck einer Steigerung.] Durch die Zugabe von 3 nm Sufentanil zum Organbad wurde die Peristaltik komplett blockiert, dann wurde mit steigenden Konzentrationen von Naloxon oder MNTX versucht die Peristaltik wieder herzustellen.

Ergebnisse und Dikussion: Naloxon und auch MNTX sind in der Lage die Peristaltik vollständig wiederherzustellen. Da MNTX die Blut-Hirnschranke nicht passieren kann wäre es zuverlässiger als Naloxon in der Lage die analgetische Wirkung zu erhalten, und gleichzeitig die intestinalen Nebenwirkungen der Opiate zu reduzieren.