Rofo 2005; 177 - PO_159
DOI: 10.1055/s-2005-868267

Paradigmenauswahl und -steuerung bei der präoperativen f-MRT des auditorischen Kortex unter Berücksichtigung des Einflusses des MRT-Störschalls

M Knörgen 1, N Lehmann 1, K Stock 1, T Marx 1, R Schönfeld 1
  • 1Uniklinikum Martin-Luther-Universität Halle, Uniklinik f. Diagnostische Radiologie, Halle

Ziele: Die funktionelle MRT etabliert sich seit einigen Jahren zunehmend als bildgebende Methode bei neurochirurgischen Eingriffen. Während die Untersuchung motorischer Areale meist problemlos und mit hoher statistischer Relevanz möglich ist, ergeben sich bei den signalschwächeren auditorischen Paradigmen zusätzliche Probleme durch das Scannergeräusch. Der Einfluss passiver Schallschutzmaßnahmen (Kapselohrschützer) wird untersucht. Verschiedene Ansätze bei der Paradigmenwahl und der statistischen Auswertung werden miteinander verglichen und bewertet. Methode: Alle Untersuchungen wurden an einem Magnetom Sonata 1.5T (Siemens AG) durchgeführt. Die Paradigmen- bzw. MRT-Steuerung erfolgte über einen WinXP-Rechner mit I/O-Karte und optisch-elektrischen Wandlern. Als Stimulussystem für die auditorischen Paradigmen stand ein piezoelektrischer Kopfhörer zur Verfügung. Die Schallmessungen im und am Scanner erfolgten mit zuvor kalibrierten Electretmikrofonen an einem Kopfphantom. Für die Auswertung wurde das Statistikprogramm SPM (Inst. of Neurology, UC London)genutzt. Ergebnis: Die Schallpegelmessungen zeigten eine signifikante Frequenzabhängigkeit der Wirkung von Schallschutzmaßnahmen (i.a. Kapselohrschützer). Bei der Paradigmenevaluierung zeigte ein einfaches Blockdesign (Verbengenerierung) hinreichend signifikante Ergebnisse bei kooperativen Patienten. Block- und ereigniskorrelierte Auswertemodi wurden verglichen und auf ihre Robustheit hinsichtlich einzelner Stimulusausfälle hin untersucht. Die Möglichkeiten der fMRT werden an Hand einiger Beispiele aus der klinischen Praxis aufgezeigt. Schlussfolgerung: Der Störschall des Tomografen bleibt trotz passiven Schallschutzes ein ernstzunehmendes Problem bei fMRT-Aufnahmen des auditorischen Kortex. Durch eine dem Patientenzustand angepasste Paradigmenauswahl und Auswerteprozedur können dem Neurochirurgen statistisch relevante funktionelle Karten für die Neuronavigation zur Verfügung gestellt werden.

Korrespondierender Autor: Knörgen M

Uniklinikum Martin-Luther-Universität Halle, Uniklinik f. Diagnostische Radiologie, Ernst-Grube-Str. 40, 06097, Halle

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