Der Klinikarzt 2005; 34(4): XII-XIII
DOI: 10.1055/s-2005-868144
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Multiresistente Keime - Welche Antibiotikatherapie ist sinnvoll?

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Publikationsdatum:
18. April 2005 (online)

 

Bei Infektionen mit multiresistenten Erregern wie ESBL-Bildnern ("extended spectrum beta lactamase"), Pseudomonaden und methicillinresistenten Staphylococcus aureus (MRSA) besteht ein erhöhtes Risiko, dass diese von der empirischen Initialtherapie nicht abgedeckt werden und sich damit die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten mit Beatmungspneumonie deutlich verschlechtert. Das Risiko, während des Aufenthalts auf der Intensivstation eine Infektion zu erleiden und daran zu sterben, unterliegt einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle.

Entscheidende Ursachen, warum Multiresistenzen in den südeuropäischen Ländern so viel öfter auftreten ([7]), sind laut Prof. T. Welte, Hannover, zum einen schlechtere Hygienebedingungen und zum anderen falsche Strategien der Antibiotikatherapie: Je schlechter oder weniger adäquat die initiale Antibiotikatherapie ausfällt, desto höher sind Sterblichkeit, Krankenhausliegedauer und Kosten, wie inzwischen viele Studien belegen. Der Effekt der Initialtherapie ist umso größer je kränker die Patienten sind. Bei Patienten mit septischem Schock beispielsweise macht der Outcome-Vorteil durch eine adäquate Therapie bereits 40-50% aus.

Literatur

14 european prevalence of infection