Rofo 2005; 177 - PO_70
DOI: 10.1055/s-2005-867936

Periphere MR-Angiographie mit Datenakquisition während kontinuierlicher Tischverschiebung

M Vogt 1, MO Zenge 1, S Massing 1, K Brauck 1, ME Ladd 1, J Barkhausen 1, HH Quick 1
  • 1Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Ziele: Entwicklung und Evaluation einer Technik zur MR-Angiographie der Becken-Beingefäße mit Datenakquisition während kontinuierlicher Tischverschiebung. Methode: Bei 5 Probanden sowie 5 Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit wurde eine Kontrastmittelverstärkte 3D MR-Angiographie der Becken-Beingefäße durchgeführt. Die Datenakquisition erfolgte auf einem 1.5 T Siemens Avanto mit einer T1w 3D FLASH-Sequenz (TR/TE 2.02/0.86 ms; FOV 1386×400mm, Voxelgröße 1.6×1.3×1.6mm3; Schichtzahl 72) während kontinuierlicher Tischverschiebung (Geschwindigkeit 18mm/s; Akquisitionszeit 77s). Eine dedizierte Becken-Beinspule, zwei flexible BodyFlex „phased-array“ Spulen, sowie die im Untersuchungstisch integrierte Wirbelsäulenspule dienten dem Signalempfang (insges. 16 Empfangskanäle). Die erzielte Bildqualität wurde von 2 Radiologen ausgewertet. Als Goldstandard diente hierbei die Beurteilung einer konventionellen 4-Stationen MR-Angiographie der peripheren Gefäße, welche 3 Tage vorher akquiriert wurde. Ergebnis: Bei allen Probanden und Patienten war die MRA mittels kontinuierlicher Tischverschiebung von diagnostischer Bildqualität und vergleichbar zum Multistationsverfahren. Darüber hinaus liefert das neue Verfahren einen ausgedehnten zusammenhängenden 3D Bilddatensatz im Gegensatz zu den Multistationsverfahren, die nur Teildatensätze liefern. Dadurch wird die Beurteilung der erzielten MR-Angiogramme wesentlich vereinfacht. Zudem gestaltet sich die Datenakquisition während kontinuierlicher Tischverschiebung potentiell effizienter, da Akquisitionspausen zur Tisch-Repositionierung zwischen den Stationen entfallen. Schlussfolgerung: Die kontinuierliche Tischverschiebetechnik erlaubt die Akquisition peripherer MR-Angiogramme mit einem großen nahtlosen Bildfeld. Die Bildqualität ist vergleichbar zur konventionellen Multistationen-MR-Angiographie. Der Einsatz von parallelen Akquistionstechniken ist möglich und wird die Technik zukünftig noch optimieren.

Korrespondierender Autor: Vogt M

Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45122, Essen

E-Mail: florian.vogt@uni-essen.de