Rofo 2005; 177 - VO_4111
DOI: 10.1055/s-2005-867862

Vergleich von Nadelstruktur-Speicherfolien mit herkömmlichen Speicherfolien und einem Flachbettdetektorsystem bei unterschiedlichen Dosen in der digitalen Projektionsradiographie

MK Körner 1, S Mair 1, M Treitl 1, C Herrmann 1, KJ Pfeifer 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Vergleich von neu entwickelten Nadelstruktur-Speicherfolien (NIP) mit herkömmlichen Pulverstruktur-Speicherfolien (PIP) und einem Flachbettdetektorsystem (FD) bezüglich einer möglichen Dosisreduktion in der digitalen Radiographie. Methode: Von 6 anatomischen Fußpräparaten wurden jeweils 6 digitale dorso-plantare Aufnahmen mit einem Prototyp einer NIP (Fa. AGFA-Gevaert, München) und einem FD (Trixell Pixium 4600, Fa. Siemens, Erlangen) mit jeweils 4 unterschiedlichen Detektoreintrittsdosisen von 63, 40, 20 und 10µGy angefertigt. Als Referenz für die Bildbewertung diente eine PIP-Aufnahme mit einer Dosis von 80µGy von jedem Präparat. Die Bildanalyse erfolgte doppelblind durch 5 erfahrene und unabhängige Radiologen an einem Leuchtkasten. Alle Bilder wurden mit dem jeweiligen Referenzbild bezüglich der Detailerkennbarkeit verglichen. Hierfür sollten in vorher fest definierten Regionen die Abgrenzbarkeit von kortikalen und trabekulären knöchernen Strukturen sowie der Weichteilkontrast, Artefakte und Bildrauschen mit einer fünfstufigen Skala (-2, -1, 0, +1, +2) bewertet werden. Unabhängig von der Referenz sollte die Gesamtbildqualität mit einer Notenskala (1, 2, 3, 4, 5) bewertet werden. Ergebnis: Die NIP-Aufnahmen mit 63, 40 und 20µGy Dosis wurden überlegen gegenüber der Referenzaufnahme als auch den Aufnahmen mit PIP und FD bei gleicher Dosiseinstellung bewertet. Die Bewertung der Aufnahmen war 1. bis 20µGy optimal bzw. noch gut bei 10µGy (NIP), 2. bis 20µGy gut und ausreichend bei 10µGy (FD), 3. bis 40µGy gut und ausreichend bei 20 und 10µGy (PIP). Die Interobserver-Übereinstimmung war bei allen Systemen sehr hoch (PIP: 0,905,FD: 0.768, NIP: 0,826, alle: 0,885). Schlussfolgerung: Eine Dosisreduktion in der klinischen Anwendung erscheint bei Verwendung nadelstrukturierter Speicherfolien um bis zu 50% bei gleicher bzw. überlegener Bildqualität ohne relevanten Informationsverlust möglich, eine weitere Dosisreduktion in Abhängigkeit von der jeweiligen klinischen Fragestellung diskutiert werden.

Korrespondierender Autor: Körner MK

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Klinische Radiologie, Nußbaumstr. 20, 80336, München

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