Rofo 2005; 177 - VO_4109
DOI: 10.1055/s-2005-867860

Ortsdosismessung während der Kyphoplastie – Vorschläge zur Reduktion der Strahlendosis von Operateur und OP-Personal

M Libicher 1, T Knoch 1, A Keuler 1, Fonseca K Da 1, G Kauffmann 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: In dieser Studie wollten wir die unterschiedlichen Ortsdosen während der Durchführung von Kyphoplastien messen. Dadurch wurde die Strahlenexposition des am Eingriff beteiligten Personals (Operateur, OP-Schwester, Anästhesie) ermittelt. Methode: Während 11 Kyphoplastien von 5 Patienten wurden Ortsdosismessungen (Dosisleistungsmessgerät Typ RAMION, MAB, München) in Augen- und Hüfthöhe bei vertikalem und horizontalem Strahlengang durchgeführt. Außerdem wurde die Durchleuchtungszeit während der Instrumentierung und Zementapplikation getrennt ermittelt (C-Bogen vom Typ FlexiView 8800, GE). Ergebnis: Die mittlere Durchleuchtungszeit lag bei 2min/Wirbelkörper. Davon entfielen ca. 50% auf die Kontrolle während der Zementapplikation, die im seitlichen Strahlengang durchgeführt wurde. Dabei lag die Ortsdosis (Operateur) an der Röntgenröhre 335µSv und am Bildverstärker bei 23µSv. Die Ortsdosis (Anästhesie) reduzierte sich von 3,67µSv auf 0,32µSv bei Vergrößerung des Abstandes von 2 m auf 3 m. Schlussfolgerung: Die Strahlenexposition des Operateurs lässt sich den Faktor 15 verringern, wenn er im seitlichen Strahlengang auf Seite des Bildverstärkers instrumentiert. Während der Zementapplikation lässt sich die Strahlenexposition des OP-Personals um den Faktor 10 verringern allein durch vermehrten Abstand vom Strahler.

Korrespondierender Autor: Libicher M

Universitätsklinikum Heidelberg, Radiodiagnostik, INF 410, 69120, Heidelberg

E-Mail: martin.libicher@med.uni-heidelberg.de