Ziele: Die von den Pat. mitgeteilten subjektiven Verbesserungen bei Z.n. lumbaler Sympathikolyse
sollten mittels FKDS überprüft und quantifiziert werden. Methode: Bei 136 Pat. (105 Männer, 31 Frauen; Durchschnittsalter 66,1, range 43–82 Jahre)
mit pAVK (Fontaine-Stadium IIb – IV) wurde nach ausgeschöpfter operativer bzw. interventioneller
Therapie eine CT-gestützte lumbale Sympathikolyse ambulant durchgeführt. Die Punktion
erfolgte von dorsolateral, wobei eine 22 G Seibel-Grönemeyer Nadel (Länge 15–20mm)
in Höhe der Bogenwurzel von LWK 3 intercavovertebral bzw. interaortovertebral platziert
wurde. Ein Medikamentengemisch bestehend aus 96%igem Alkohol, 0,5%igem Carbostesin
und Kontrastmittelbeimengungen wurde bei korrekter Nadelposition appliziert. Es wurden
im Durchschnitt 10ml (6 bis 12ml) des Sympathikolytikums injiziert, wobei immer nur
eine Seite pro Sitzung versorgt wurde. Vor und ca. 120min nach Intervention, sowie
6 Monate postinterventionem wurden mittels FKDS die systolischen und enddiastolischen
Flussgeschwindigkeiten, sowie Blutminutenvolumen bestimmt. Ergebnis: Bei allen Pat. ließ sich technisch die Sympathikolyse komplikationslos durchführen.
Beginnend am 1. postinterventionellen Tag beklagten 12 Pat. Missempfindungen im Leisten
und Oberschenkelbereich, welche sich aber im Verlauf von max. 5 Wochen komplett zurück
bildeten. 96% der Pat. zeigten unmittelbar postinterventionell eine signifikante Zunahme
der peripheren Durchblutung, wobei sich bei 88% ein ebenfalls signifikant anhaltender
Effekt nach 6 Monaten zeigte. Insbesondere profitierten Pat. der pAVK Stadien III
und IV. Schlussfolgerung: Bei schwerer pAVK stellt die lumbale Sympathikolyse eine komplikationsarme, effektive
und relativ einfach durchzuführende Therapieoption dar, die nach Ausschöpfen der angiografisch-interventionellen
bzw. der operativen Maßnahmen in Erwägung gezogen werden sollte. Die signifikanten
klinischen Verbesserungen lassen sich zum Teil mittels der in der FKDS objektivierten
Perfusionsverbesserung erklären.
Korrespondierender Autor: Nickel J
Krankenhaus Güstrow, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Rostock, Abteilung
für Bildgebende Diagnostik und Interventionelle Radiologie, Friedrich-Trendelenburg-Allee
1, 18273, Güstrow
E-Mail: jnickel@krankenhaus-guestrow.de
Key words
pAVK - Sympathikolyse - FKDS