Rofo 2005; 177 - VO_4093
DOI: 10.1055/s-2005-867844

Primärdiagnostik polytraumatisierter Patienten: Informationsgewinn durch ein Ganzkörper-CT-Protokoll mittels 16-Zeilen-CT gegenüber konventionellem Röntgen und Sonographie

R Valencia 1, S Knopke 1, L Lehmkuhl 1, F Kandziora 1, A Kämena 1, R Felix 1, RJ Schröder 1
  • 1Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Evaluation der diagnostischen Effizienz und des Informationsgewinnes durch ein Ganzkörper-CT-Protokoll im Vergleich zu konventioneller Radiographie und Sonographie bei polytraumatisierten Patienten. Methode: Bei 279 konsekutiven polytraumatisierten Patienten wurde zusätzlich zu konventioneller Radiographie und Sonographie eine Ganzkörper-CT mittels 16-Zeilen Spiral-CT durchgeführt. Zwei erfahrene Radiologen und ein Unfallchirurg verglichen retrospektiv die mittels CT, konventioneller Radiographie und Sonographie erhobenen Befunde und ermittelten per Konsensus, ob ein Informationsgewinn durch das CT vorlag. Die Wertigkeit der Zusatzbefunde wurde in 3 Klassen eingestuft (Klasse 1: den weiteren Therapieverlauf nicht beeinflussend, nicht vital bedrohlich; Klasse 2: den weiteren Therapieverlauf beeinflussend, nicht unmittelbar vital bedrohlich; Klasse 3: den weiteren Therapieverlauf beeinflussend, unmittelbar vital bedrohlich). Ergebnis: Zusatzbefunde zu konventioneller Radiographie und Sonographie wurden am häufigsten im Bereich des Abdomens (n=216) und des Thorax (n=214) erhoben. Neue, durch konventionelle Radiographie/Sonographie nicht erkannte Befunde wurden am häufigsten im Bereich des Kopfes erhoben (n=324), gefolgt von Thorax (n=56) und Abdomen (n=31). Die Klassifikation der Wertigkeit der Zusatzbefunde ergab in allen Körperregionen am häufigsten die Klasse 2. Zusatzbefunde der Klasse 3 fanden sich im Vergleich am häufigsten im Abdomen. Durch das CT neu erhobene Befunde der Klasse 3 fanden sich am häufigsten im Bereich des Kopfes, gefolgt von Thorax und Abdomen. Schlussfolgerung: Das Ganzkörper-CT ermöglicht bei polytraumatisierten Patienten eine im Vergleich zur konventionellen Radiographie und Sonographie deutlich effizientere Diagnostik von therapierelevanten Verletzungen.

Korrespondierender Autor: Valencia R

Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

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