Rofo 2005; 177 - VO_4068
DOI: 10.1055/s-2005-867819

Intravaskuläre optische Kohärenztomographie: Validierung einer neuen mikrostrukturellen Bildgebung an Koronararterien in vitro

OA Meissner 1, J Rieber 1, G Babaryka 1, S Reim 1, M Oswald 1, T Redel 1, M Kleen 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, MRT, München

Ziele: Die intravaskuläre optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine neue, auf Infrarotlicht basierende Methode, die in der Lage ist, die Gefäßwand von endoluminal mit einer lateralen Auflösung von 10µm darzustellen. Der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) als derzeitiger Referenzstandard der In-vivo-Diagnostik hat eine räumliche Auflösung von 100µm. Ziel dieser experimentellen In-vitro-Studie war ein Vergleich der OCT mit dem IVUS und der Histologie. Methode: Ausgewertet wurden 210 Koronararteriensegmente aus 35 Schweineherzen ex vivo, darunter 183 unauffällige, 21 mit Dissektionen nach Ballondilatation und 6 mit unterschiedlich adaptierten Stents. Für die OCT wurden Signalcharakteristika der verschiedenen Wandschichten definiert und mit der Histologie korreliert. Ergebnis: Mit der OCT konnten Lamina elastica interna und Lamina elastica externa in 157/183 (86%) unauffälligen Segmenten dargestellt werden. Mit dem IVUS war eine Abgrenzung der Intima-Media Grenze nicht möglich. Bei Dissektionen nach Ballondilatation konnten Intimaeinrisse, Intimadefekte und Risse der Media mit OCT stets, mit IVUS in keinem Fall unterschieden werden. Stentexpansion und –symmetrie wurden mit OCT und IVUS in vergleichbarer Qualität dargestellt. Die Stentapposition an die Gefäßwand war mit OCT besser sichtbar als mit dem IVUS, da bei der OCT weniger Metallartefakte auftraten und die Gefäßwand zwischen den Stentstreben abgrenzbar blieb. Schlussfolgerung: Die intravaskuläre OCT ist aufgrund ihrer hohen räumlichen Auflösung in der Lage, in vitro Histologie-ähnliche Informationen über den Wandaufbau von Koronararterien, unterschiedliche Schweregrade von Dissektionen sowie die Adaptation von Stentstreben an die Gefäßwand zu beurteilen. Die Detailauflösung ist der des IVUS dabei deutlich überlegen.

Korrespondierender Autor: Meissner OA

Institut für Klinische Radiologie, MRT, Ziemssenstr. 1, 80336, München

E-Mail: oliver.meissner@med.uni-muenchen.de