Rofo 2005; 177 - VO_4048
DOI: 10.1055/s-2005-867799

Dünndarm-MRT: Optimierung oraler Kontrastmittel bezüglich Volumen, Zusammensetzung und Untersuchungszeitpunkt

C Kühle 1, W Ajaj 1, S Massing 1, S Göhde 1, J Barkhausen 1, T Lauenstein 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Essen

Ziele: Der Grad der Dünndarmdistension ist ein entscheidender Faktor für eine gute Beurteilung der Darmschlingen. Ziel der Studie war die Optimierung der Dünndarmdistension, wobei die Zusammensetzung des oralen Kontrastmittels(KM), das Volumen und der Zeitpunkt der MRT-Bildgebung nach der KM-Applikation variiert wurden. Methode: 6 gesunde Probanden wurden an 16 separaten Tagen mittels MRT untersucht, um 4 verschiedene KM in je 4 verabreichten Volumina (450ml, 900ml, 1350ml, 1800ml) zu vergleichen. Die KM bestanden aus (A) 2,5% Mannitol (B) 1,4% Sorbitol, (C) 2,0% Sorbitol sowie (D) Leitungswasser. An einem 1.5T MR System (Sonata, Siemens) wurden nach Beendigung der oralen KM-Einnahme in 5min Abständen über 45min coronare 2D TrueFISP Sequenzen(TR/TE/Flip 3.9/1.9/70°)akquiriert. Abschließend wurde die Dünndarmdistension mittels einer visuellen 5 Punkt-Skala für das Duodenum, das Jejunum und das Ileum evaluiert. Ergebnis: Die Evaluation erbrachte signifikant höhere Distensionsgrade aller 3 KM-Substanzen im Vergleich zu Wasser. Jedoch war der Unterschied zwischen den 3 Substanzen nicht signifikant. 900ml KM führten 5–10min nach Beendigung der KM-Einnahme zu einer sehr guten Distension des Duodenums (Mittelwert 3,0–3,9), welche durch eine weitere Volumenerhöhung auf 1350 bzw. 1800ml nicht verbessert wurde. 1350ml führten zur besten Distension des Jejunums und Ileums (Mittelwert 3,9–4,7), welche ebenfalls durch eine Erhöhung der KM-Menge nicht verbessert wurde. Während die duodenale Distension ab 15min nach Beendigung der KM-Einnahme signifikant abnahm, blieb die Distension der distalen Anteile des Dünndarms über 45min nach Beendigung der KM-Einnahme annähernd konstant. Schlussfolgerung: MRT Darstellung des Duodenums gelingt mit 900ml eines oralen KM, wobei die Bildakquirierung kurz nach Beendigung der oralen KM-Einnahme erfolgen sollte. Zur Darstellung des Jejunums und Ileums sind höhere Volumina zu empfehlen, welche eine Bildakquisition über einen Zeitraum von bis zu 45min nach der oralen KM-Gabe erlauben.

Korrespondierender Autor: Kühle C

Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Hufelandstr. 55, 45122, Essen

E-Mail: christiane.kuehle@uni-essen.de