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DOI: 10.1055/s-2005-867715
Beurteilung von implantierten synthetischen Netzen bei Patienten nach Narbenhernienoperation mittels funktioneller Cine-MRT
Ziele: Ziel der Studie war die Entwicklung einer neuen MRT-Methode, die eingebrachte synthetische Netze bei Patienten nach Narbenhernienoperation bildmorphologisch darstellen kann und zugleich eine Beurteilung bzgl. typischer Komplikationen wie Netzlösung, Verwachsungen oder Atrophie der Bauchmuskulatur erlaubt. Methode: Untersucht wurden 16 Patienten nach Narbenhernien-Operationen, wovon je 8 laparoskopisch (ePTFE-Netz) bzw. offen (Polypropylen-Netz) operiert worden waren. Alle Patienten wurden klinisch und mittels abdomineller Sonographie untersucht. Die Funktionelle cine MRT wurde an einem 1.5T-Gerät in liegender Position durchgeführt. Während wiederholter Betätigung der Bauchpresse wurden sagittale und axiale True-FISP-Sequenzen des gesamten Abdomens akquiriert. Beurteilt wurde u.a. die korrekte Position und intakte Fixierung des Netzes, das Vorliegen von Verwachsungen oder eines Hernienrezidivs sowie eine Atrophie der Bauchwandmuskulatur. Ergebnis: Der zeitliche Abstand zwischen Operation und MRT-Untersuchug betrug 6 bis 36 Monate. Bei allen Patienten mit laparoskopischer Operation war das ePTFE-Netz in der MRT gut sichtbar, das Polypropylen-Netz war jedoch in keinem Fall abgrenzbar. Bei 5 der 8 ePTFE-Netze war die Fixierung nicht intakt, eines war gefaltet. Bei 13 der 16 Patienten bestanden Verwachsungen zwischen Dünndarmschlingen und der vorderen Bauchwand, bei 5 war die Beweglichkeit der Abdominalwand reduziert, 8 wiesen eine asymmetrische Atrophie des M. rectus abdominis auf. In 3 Fällen lag ein Hernienrezidiv vor. Schlussfolgerung: Die Funktionelle cine MRT ist eine geeignete Methode zur Untersuchung von Patienten nach Narbenhernien-Operation. Bei den direkt sichtbaren ePTFE-Netzen kann die korrekte Position und Fixierung des Netzes beurteilt werden. Darüberhinaus können bei allen Patienten typische Komplikationen wie Verwachsungen und Dysmotilität der Abdominalwand gut dargestellt werden.
Korrespondierender Autor: Fischer T
LMU München, Klinikum Innenstadt, Institut für Klinische Radiologie, Nussbaumstr. 20, 80336, München
E-Mail: tanja.fischer@med.uni-muenchen.de
Key words
Magnetic resonance (MR) - cine study - Gastrointestinal tract - MR - Abdominal wall