Rofo 2005; 177 - VO_3129
DOI: 10.1055/s-2005-867711

Stellenwert der Hydro-Spiral-CT in der Planung des operativen Vorgehens bei Kolonkarzinomen

V Wilkesman 1, A Witteler 1, HJ Skamel 1, KD Mathias 1
  • 1Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund

Ziele: Die laparoskopische Therapie des Kolonkarzinoms gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Die Entscheidung zum laparoskopischen Vorgehen wird beeinflusst durch das präoperative Staging, wobei die Differenzierung von T2- gegenüber T3-Tumoren und eine sichere Abgrenzung gegenüber T4-Tumoren gelingen muss. Im Rahmen einer retrospektiven Studie soll der Stellenwert der Hydro-CT des Kolons hinsichtlich dieser Differenzierung bestimmt werden. Methode: Ausgewertet wurden Hydro-CT-Untersuchungen bei 38 Patienten mit insgesamt 40 Kolonkarzinomen bzw. –adenomen (GE Light-Speed Ultra; 120ml KM i.v.; SD 1,25mm; rektale Füllung mit 2l Wasser). Die Befunde der Hydro-Spiral-CT wurden nach der TNM-Klassifikation eingeteilt, wobei als Kriterium für einen T3-Tumor das Überschreiten der Wand und die streifige Imbibierung des perikolischen Fettgewebes gilt, ein T4-Tumor mit Infiltration der Nachbarorgane einhergeht. Der CT-Befund wurde verglichen mit dem TNM-Stadium im postoperativen Präparat. Ergebnis: Nach histopathologischen Kriterien lag bei 4 Patienten ein T2-, bei 29 ein T3-, bei 2 ein T4-Stadium sowie bei 5 ein Adenom vor. In 67,5% der Fälle stimmte der CT-Befund mit dem postoperativen Staging überein, in 22,5% lag ein Overstaging, in 10% ein Understaging vor. Bei T1/2-Tumoren wurden 3/7 (42,9%) Läsionen, bei T3/T4-Tumoren 27/33 (81,8%) Läsionen präoperativ korrekt zugeordnet. In 52,5% der Fälle zeigte sich eine Übereinstimmung des Nodalstatus mit dem präoperativen Staging, in 37,5% ein Overstaging und in 10% ein Understaging. Bei den 4 laparoskopisch operierten Patienten stimmten prä- und postoperatives Staging überein. Schlussfolgerung: Die Hydro-Spiral-CT spielt im Rahmen der Planung des operativen Vorgehens bei Kolonkarzinomen eine wichtige Rolle. Insbesondere bei den T3- und T4- Tumoren besteht ein hoher prädiktiver Wert hinsichtlich des präoperativen TNM-Stadiums. Eine eingeschränkte Aussagekraft besteht für niedrige Tumorstadien, da diese nach dem CT-Befund eher überschätzt werden.

Korrespondierender Autor: Wilkesman V

Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Beurhausstr. 40, 44137, Dortmund

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