Rofo 2005; 177 - VO_2155
DOI: 10.1055/s-2005-867573

Prävalenz von Knochenmarksödem und Gelenkerguss bei fortgeschrittener Kniearthrose

W Roemer 1, FW Roemer 1, JO Toschke 1, CG Peterfy 1, A Guermazi 1, M Schönharting 1, S Zaim 1
  • 1Klinikum Augsburg, Klinik fuer Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg

Ziele: Fragestellung war die Prävalenz von Knochenmarködem und Erguss bei Patienten mit fortgeschrittener Kniearthrose. Methode: 378 Patienten mit Arthrose des Kniegelenkes (Kellgren-Lawrence Stadien 2 und 3) wurden MR-tomographisch mittels fettgesättigter T2w FSE Sequenzen in 3 Ebenen untersucht. Die subchondralen Anteile jedes Gelenkes wurden in 15 Regionen eingeteilt. Je 5 (bzw. 4) dieser Regionen wurden zum medialen und lateralen (bzw patello-femoralen) Kniekompartiment zusammengefasst. Es erfolgte eine semiquantitative Bewertung des Ausmasses des Knochenmarködems (0=kein Ödem,1=<25%, 2=25–50%,3=>50%). Die Ödem-Scores wurden für die einzelnen Kompartimente addiert. Gelenkerguss wurde lediglich mit ja/nein bewertet. Ergebnis: Bei 311(=82,3%) Patienten war ein Knochenmarksödem in mindestens einem Kniekompartiment nachweisbar. 216 Patienten zeigten ein Ödem im medialen femoro-tibialen Gelenk, 67 im lateralen femoro-tibialen Gelenk und 132 im Femoropatellargelenk. 93 Patienten wiesen ein Ödem in zwei Kniekompartimenten und 12 Patienten in allen drei Kniekompartimenten auf. Hinsichtlich des Ausmaßes der ödemartigen Signalveränderungen fanden sich schwerere Veränderungen (>5 Ödempunkte) vor allem im medialen Kompartiment (86/98=87,8%) gegenüber 9/98=9,2% im lateralen und 5/98=5,1% im patello-femoralen Kompartiment. Die diskreteren Veränderungen(<5 Ödempunkte) zeigten sich vor allem medial (132/317=41,6%) und lateral (127/317=40,1%), zu einem geringeren Anteil patello-femoral (58/317=15,6%). Bei 240 Patienten (=63,5%) war ein Erguss nachweisbar. Von diesen Patienten war bei lediglich 19(=7,9%) kein Knochenmarksödem erkennbar. Schlussfolgerung: Bei der Mehrzahl der Patienten mit fortgeschrittener Arthrose des Kniegelenkes lässt sich MR-tomographisch ein Knochenmarksödem nachweisen. Die bevorzugte Lokalisation ist das mediale femoro-tibiale Kompartiment, welches auch die ausgeprägteren Ödemveränderungen aufweist. Nur ein kleiner Anteil der Patienten mit Gelenkerguss zeigt keine Ödemveränderungen des Knochenmarkes.

Korrespondierender Autor: Roemer W

Klinikum Augsburg, Klinik fuer Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstr. 2, 86156, Augsburg

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