Ziele: Die individuelle Therapie eines Patienten mit malignem Melanom hängt stark von der Ausbreitung und auch von der gesamten Tumormasse ab. Die Magnetresonanztomographie (MRT) bietet einen hohen Weichteilkontrast und auch hochauflösende Informationen über die einzelnen Gewebe, allerdings war eine Ganzkörperuntersuchung mittels eines Kernspintomographen bisher nicht in einer einzigen Untersuchung in einer akzeptablen Untersuchungszeit möglich. Ziel war es, die Durchführung einer solchen Ganzkörperuntersuchung mittels eines neuartigen Kernspintomographen zu erforschen, um eine umfassende Beurteilung über die Metastasierung in der klinischen Routine zu gewinnen. Methode: In einer ersten Machbarkeitsstudie wurden 46 Patienten mit bekanntem metastasiertem malignen Melanom untersucht. Eine MRT und eine Computertomographie (CT) des ganzen Körpers wurden zwischen dem 2. Februar 2004 und dem 4. Oktober 2004 durchgeführt. Die Auswertung der MRT- bzw. der CT-Untersuchungen erfolgte durch 2 unabhängige Radiologen, und deren Ergebnisse wurden dann im Konsensus verglichen. Ergebnis: Die Ganzkörper-MRT wurde bei 46 Patienten erfolgreich in jeweils weniger als 60 Minuten durchgeführt. Metastasen, welche nicht in der CT gefunden wurden befanden sich in folgenden Lokalisationen (Leber, n=66; Milz, n=29; subkutanes Fett, n=23; Muskel, n=8; Knochenmark, n=110; Hirn, n=11). Bei 3 Patienten erfolgte deshalb eine Therapieänderung. Lungenmetastasen, die <5mm waren wurden bei 3 Patienten nur mit der CT gesehen. Die Metastasierung ins Hirn, in die Abdominal- und Beckenorgane sowie die Lymphknoten wurde mit der MRT im Vergleich zur CT korrekt erkannt. Schlussfolgerung: Das hochaufgelöste Ganzkörper-MRT-Staging ist in einer einzigen Untersuchung möglich und könnte einen bedeutenden Einfluss auf das Management der Patienten mit malignem Melanom haben.
Korrespondierender Autor: Müller-Horvat C
Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
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Key words
MRT - CT - malignes Melanom