Rofo 2005; 177 - VO_2070
DOI: 10.1055/s-2005-867488

Regrediente kleine Lungenrundherde: CT-Morphologie

S Diederich 1, J Hansen 1, D Wormanns 1
  • 1Marien Hospital Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Düsseldorf

Ziele: Kleine nicht-verkalkte Lungenrundherde sind häufig. Da sie ganz überwiegend benigne sind, ist eine nichtinvasive Klassifizierung, meist basierend auf computertomographischen Kontrolluntersuchungen erforderlich. Entsprechend aktuellen Empfehlungen sollten größenprogrediente Herde biopsiert werden, größenkonstante Herde weiter mittels CT verfolgt werden, während regrediente Herde keiner weiteren Diagnostik bedürfen. Ziel unserer Untersuchung war die Analyse der CT-Morphologie regredienter Lungenrundherde im Verlauf, um ggf. für die initiale Klassifikation kleiner Rundherde hilfreiche morphologische Befunde zu identifizieren. Methode: Die CT-Morphologie von 133 konsekutiven regredienten Rundherden bei 56 Teilnehmern einer Früherkennungsstudie für Lungenkrebs mit Niedrigdosis-CT wurde retrospektiv durch zwei Auswerter im Konsensus mittels eines standardisierten Auswertebogens erfasst. Größe, Dichte, Begrenzung und Lokalisation der Herde wurde dokumentiert. Ergebnis: Der maximale Durchmesser der Rundherde war ≤5mm bei 71/133 (53%), 6–10mm bei 52/133 (39%), and >10mm bei 10/133 (8%) der regredienten Rundherde. Die Lokalisation war überwiegend peripher mit einer mittleren Distanz zur Pleura costalis von 10mm. Es fand sich keine Lokalisationspräferenz einzelner Lungenlappen. 85% (113/133) der Rundherde waren solide, 10% (14/133) teil-solide und 5% (6/13) wiesen milchglasartige Dichte auf. 77% (103/133) der Rundherde waren scharf begrenzt und 23% (30/133) unscharf begrenzt. 73% (97/133) waren nicht lobuliert und 27% (36/133) lobuliert. 80% (107/133) bildeten sich innerhalb 14–1671 (median 492) Tagen komplett zurück; 20% (26/133) bildeten sich innerhalb von 51–1777 (Median 613) Tagen nur inkomplett zurück. Schlussfolgerung: Regrediente kleine Lungenrundherde wiesen in >90% einen Durchmesser ≤ 10mm auf, waren meist peripher gelegen, solide, scharf begrenzt und nicht lobuliert. Die meisten bildeten sich komplett zurück in unterschiedlichen Intervallen zwischen mehreren Tagen bis Jahren.

Korrespondierender Autor: Diederich S

Marien Hospital Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Rochusstr. 2, 40479, Düsseldorf

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