Rofo 2005; 177 - VO_2040
DOI: 10.1055/s-2005-867458

Endovaskuläre Therapie des Carotisaneurysmas

D Mathias 1, M Gißler 1
  • 1Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Dortmund

Ziele: Prüfung der technischen Machbarkeit und Langzeitergebnisse der endovaskulären Behandlung von Carotisaneurysmen Methode: Bei 16 Patienten – Durchschnittsalter 57 Jahre – wurden Carotisaneurysmen mit Stentgrafts (Wallgraft, Symbiot) behandelt. In 6 Fällen traten die Aneurysmen nach einer spontanen Carotisdissektion auf. Dreimal handelte es sich um posttraumatische, 4mal um arteriosklerotische, 2mal um postoperative Aneurysmen. Einmal war eine Tumorarrosion die Ursache für ein blutendes Aneurysma. Die Patienten erhielten während des Eingriffs 5.000–10.000 IE Heparin i.a.(ACT von mehr als 250 s). Die Patienten wurden für 12 Wochen mit 75mg Clopidogrel und für mindestens 6 Monate mit 100mg ASS behandelt. Ergebnis: Die Ausschaltung des Aneurysmas gelang in 15 Fällen, wobei in der A. carotis communis Wallgrafts (6x), in der A. carotis interna Symbiot Stents (9x) eingesetzt wurden. Verlaufskontrollen von 4 Monaten bis 5 Jahren, im Mittel 3,2 Jahren mit Duplex-Sonographie und CTA belegen den guten Langzeiteffekt. Rezidive traten nicht auf. Die Tumorpatientin verstarb nach 18 Monaten an ihrem Grundleiden. Der Therapieversager war aufgrund seines Allgemeinzustandes inoperabel und verstarb nach 4 Wochen bei ipsilateralem Schlaganfall, Pneumonie und Herzinsuffizienz. Schlussfolgerung: Mit der endovaskulären Therapie gelingt mit hoher Erfolgsrate die dauerhafte Ausschaltung eines Carotisaneurysmas unabhängig von der Pathogenese. Das interventionelle Vorgehen erweitert die therapeutischen Möglichkeiten, da auch Aneurysmalokalisationen behandelt werden können, die der Gefäßchirurgie nicht oder nur mit erheblicher Traumatisierung zugänglich sind.

Korrespondierender Autor: Mathias D

Klinikum Dortmund, Radiologische Klinik, Beurhausstrasse 40, 44137, Dortmund

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