Rofo 2005; 177 - VO_2009
DOI: 10.1055/s-2005-867427

Einfluss der EKG-getriggerten Mykard-Perfusions-Szintigraphie (gated-SPECT) auf die Beurteilung von Stenosen in der 16-Mehrzeilen CT-Angiographie (MSCTA) der Koronararterien

F Jakobs 1, M Hacker 1, A Knez 1, M Reiser 1, C Becker 1
  • 1Klinikum der Universität München – Standort Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Evaluation des Einflusses der Myokardperfusions-Diagnostik mittels der 99m-Tc-MIBI gated-SPECT auf die Beurteilung der hämodynamischen Relevanz von in der 16-Mehrzeilen-Spiral-CT-Angiographie detektierten Stenosen der Koronararterien. Methode: Bei 25 Patienten wurde sowohl eine CT-Angiographie der Koronararterien mit einem 16-MSCT als auch eine EKG-getriggerte Mykard-Perfusions-Szintigraphie (gated-SPECT) durchgeführt. Zur Beurteilung der Koronararterien wurden axiale Schichten und standardisierte Maximum-Intensitäts-Projektionen herangezogen. Die Koronararterien wurden in 13 Segmente unterteilt. Jedes Segment wurde auf einer 2 Punkte Skala bezüglich des Vorhandenseins einer hochgradigen Stenose beurteilt. Die Identifikation von Perfusionsdefekten erfolgte visuell mittels gated-SPECT (99m-Tc-MIBI, 1-Tages-Protokoll). Anschließend wurde die Übereinstimmung einer hochgradigen Koronarstenose in der MSCTA mit dem Ergebnis der gated-SPECT verglichen. Weiterhin wurden in der MSCTA als nicht-hämodynamisch relevant klassifizierte Stenosen ebenfalls mit der gated-SPECT korreliert. Ergebnis: Bei der Auswertung zeigten 8/25 Patienten sowohl in der MSCTA als auch in der gated-SPECT einen unauffälligen Befund. 10 hochgradige Stenosen aus der MSCTA wurden in der gated-SPECT durch einen korrespondierenden Perfusionsdefekt bestätigt, 3 hochgradige Stenosen erwiesen sich in der gated-SPECT als hämodynamisch nicht relevant. Durch die gated-SPECT wurden 36 in der MSCTA als nicht hämodynamisch relevant klassifizierte Stenosen als richtig negativ bestätigt. 37 Segmente waren durch ausgeprägte Kalzifizierung, Stents oder Bewegungsartefakte in der MSCTA nicht abschließend beurteilbar. Schlussfolgerung: Die MSCTA bietet zusammen mit der gated-SPECT ein effektives nichtinvasives Diagnosekonzept bezüglich der Detektion und Bewertung von Koronarstenosen. Durch Zusammenschau der beiden Modalitäten ist auch eine Bewertung der in der MSCTA nicht abschließend beurteilbaren Segmente möglich.

Korrespondierender Autor: Jakobs F

Klinikum der Universität München – Standort Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377, München

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