Rofo 2005; 177 - VO_2003
DOI: 10.1055/s-2005-867421

Diagnostische Wertigkeit von 2D-single shot turbo Spinecho, rapid acquisition with relaxation enhancement und 3D-turbo Spinecho Sequenzen mit paralleler Bildgebung in der MR-Cholangiopankreatographie

WA Wallnöfer 1, KA Herrmann 1, U Beuers 1, J Zech 1, M Reiser 1, S Schoenberg 1
  • 1Ludwig-Maximilians-Universität, München-Großhadern, Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Erfassung der Qualität und diagnostischen Aussagekraft von 2D- und 3D-Technik mit 3D-Nachverarbeitung in der Darstellung verschiedener Pathologien des biliären Systems. Methode: 53 Patienten (Pt) erhielten eine MRCP mit integrierter paralleler Bildgebung (iPAT; acceleration factor:2) an einem 1.5T MR-Scanner (Magnetom Sonata, Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen). Durchgeführt wurden 2D-half-Fourier single shot turbo Spinecho (HASTE) Sequenzen in koronarer (cor) und axialer (ax) Schichtführung, 3D Turbo-Spinecho (TSE) (cor) und RARE-Sequenzen (para-cor). Alle Sequenzen wurden mit Navigatortechnik im free-breathing (3D-TSE) oder Atemanhalte-Modus (HASTE) akquiriert. Zwei Beobachter verglichen alle Sequenzen im Konsens hinsichtlich Bildqualität, Atemartefakte, Detailerkennbarkeit und Darstellung von Pathologien des biliären Systems anhand einer 3-Punkte-Bewertung (3=am besten, 2=intermediär, 1=am schlechtesten). Bei 12 Pt lag ein Tumor vor, bei 17 Pt eine benigne Striktur, bei 13 Pt eine Cholelithiasis und bei 2 Pt ein Divertikel. 9 Pt hatten eine Cholestase ohne weitere Pathologie. Als Goldstandard diente eine ERCP (23), PTC (8) bzw. ein intraoperativer Befund (22). Ergebnis: Die 3D-TSE-Sequenz scheint überlegen in der Darstellung der Papillen- und Hilusregion und des Pankreasganges. 3D-Nachverarbeitung (multiplanare Reformation, Volume rendering) verbessert die anatomische Zuordnung und Detailgenauigkeit. Für extraduktales Leber- oder Fremdgewebe und angrenzenden Darm scheint die 2D-HASTE-Sequenz überlegen. Bei komplexer Pathologie und randständigen Konkrementen ist die 2D-Darstellung limitierend. Die RARE-Sequenz ist bei keiner der Pathologien den übrigen Sequenzen überlegen, aber robust bei inkooperativem Patienten ohne Aszites. Schlussfolgerung: Durch schnellere Datenakquisition ermöglicht parallele Bildgebung eine 3D-Darstellung in kurzer Messzeit bei freiem Atemmodus und höhere Ortsauflösung. Die Detailerkennbarkeit komplexer Pathologien scheint besser als in 2D-HASTE und RARE-Techniken.

Korrespondierender Autor: Wallnöfer WA

Ludwig-Maximilians-Universität, München-Großhadern, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München

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