Rofo 2005; 177 - RK_321_2
DOI: 10.1055/s-2005-867383

Nuklearmedizinische Befundmuster an der Wirbelsäule

R Kluge 1
  • 1Klinik u. Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Leipzig

Die klassische Skelettszintigraphie wird mit Tc-99m-markierten Phosphonaten durchgeführt. Es wird die regionale Verteilung des Knochenstoffwechsels dargestellt. Da der Knochen auf unterschiedliche Ereignisse wie Frakturen, Entzündungen oder Metastasen uniform mit einer Steigerung seines Stoffwechsels reagiert, ist die Methode einerseits sehr sensitiv, andererseits aber wenig spezifisch. Eine differenzialdiagnostische Bewertung kann aber durch die Berücksichtigung typischer Befundmuster und durch Durchführung der Untersuchung als 3-Phasen-Szintigraphie und in SPECT-Technik gelingen. Es werden u.a. typische Befunde an der Wirbelsäule bei Metastasierung, degenerativen Veränderungen, nach Strahlentherapie, bei Spondylodiscitis, Spondylolisthesis, M. Bechterew, multifokaler Osteomyelitis, M. Paget, fibröser Dysplasie, Osteoporose oder Hämangiomwirbel vorgestellt. Eine bessere Detailerkennung gelingt bei der Darstellung des Knochenstoffwechsels mit Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und F-18-Fluorid. Die PET mit F-18-FDG stellt dagegen die regionale Glukoseaufnahme der Gewebe dar. Metastasen von Karzinomen oder Ewing-Sarkomen oder floride Entzündungen können mit dieser Methode häufig früher und deutlicher erkannt werden, weil hier der Tumor oder der Entzündungsprozess selbst, bei der Skelettszintigraphie aber nur die Reaktion des umgebenden Knochens abgebildet wird. Wirbelmetastasen von neuroendokrinen Tumoren können spezifisch mit der Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie, ein skelettaler Befall bei Neuroblastom oder Phäochromozytom mit der I-123-MIBG-Szintigraphie nachgewiesen werden.

Lernziele:

Lernziele sind Durchführung und Indikationen der Skelettszintigraphie sowie die Erkennung typischer Befundmuster an der Wirbelsäule sowie ein kurzer Überblick über andere nuklearmedizinische Methoden zur Diagnostik von Wirbelsäulenbefunden wie F-18-Fluorid- oder -FDG-PET, Oktreotid- oder MIBG-Szintigraphie.

Korrespondierender Autor: Kluge R

Klinik u. Poliklinik für Nuklearmedizin, Universität Leipzig, Stephanstraße 11, 04103, Leipzig

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