Rofo 2005; 177 - RK_310_2
DOI: 10.1055/s-2005-867358

Diffuse und fokale Nierenparenchymveränderungen einschließlich der Ureteren

S Schoenberg 1, HJ Michaely 1, J Rieger 1, W Samtleben 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, München

Die Kombination aus morphologischer und funktioneller Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht einen umfassenden Untersuchungsalgorithmus für die Detektion und Charakterisierung fokaler und diffuser Veränderungen des Nierenparenchyms. Umschriebene Raumforderungen der Niere können mit hoher Genauigkeit differenziert werden. Der Einsatz neuer MRT-Techniken wie die kontrastmittelverstärkte zeitaufgelöste Perfusionsmessung der Nieren eröffnet die Beurteilung von diffusen vaskulären oder entzündlichen Erkrankungen, z.B. chronischen ischämischen Veränderungen bei Transplantatnieren, intrarenalen segmentalen Nierenarterienstenosen oder diffusen Entzündungsprozessen wie der Malakoplakie. Zukünftige Entwicklungen unter Einsatz neuer Kontrastmitteln lassen eine frühe bildgebende Darstellung von Glomerulonephritiden erwarten. Mit der zeitaufgelösten kontrastmittelverstärkten MR-Urographie können Abflusshindernisse bezüglich ihrer urodynamischen Relevanz erfasst werden. Verschiedene Formen von retroperitonealen Entzündungsprozessen wie dem perirenalen M. Ormond lassen sich darstellen. Kongenitale Fehlbildungen der Nieren und Harnwege können durch den Einsatz von MR-Angiographie und MR-Urographie erkannt und differenziert werden. Bei der Erkennung maligner Erkrankungen der Ureteren ist derzeit die Mehrschicht-Computertomographie (MS-CT) die bevorzugte Untersuchungsmethode, da auf multiplanar rekonstruierten Schichten auch kleine Transitionalzellkarzinome erkannt werden können. Die MS-CT spielt auch bei der Stein-Diagnostik eine entscheidende Rolle.

Lernziele:

1. Die Prinzipien der verschiedenen funktionellen MRT-Untersuchungsverfahren sollen erläutert werden.

2. Die Möglichkeiten zeitaufgelöster Perfusionsmessungen zur Erkennung diffuser Nierenerkrankungen und Harnabflussstörungen sollen dargestellt werden.

3. MRT und MS-CT sollen in ihrer Wertigkeit bezüglich der Detektion und Charakterisierung von fokalen Läsionen der Nieren und ableitenden Harnwege verglichen werden.

4. Der Einsatz neuer Kontrastmittel zur Erkennung von entzündlichen Erkrankungen wie den Glomerulonephritiden soll aufgezeigt werden.

Korrespondierender Autor: Schoenberg S

Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377, München

E-Mail: stefan.schoenberg@med.uni-muenchen.de