Rofo 2005; 177 - RK_307_2
DOI: 10.1055/s-2005-867352

RFA hepatischer und extrahepatischer solider Tumoren

T Helmberger 1, RT Hoffmann 1, F Jakobs 1, T Leibecke 1, A Lubienski 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Radiologie, Lübeck

Seit ihrer präklinischen und klinischen Einführung vor etwa 15 Jahren wird die RFA im Wesentlichen als palliative Therapie bei primären und sekundären Lebertumoren eingesetzt, allerdings erst wenn andere Therapieverfahren (Chirurgie, Chemotherapie) versagt haben oder nicht mehr einsetzbar sind.

Mittlerweile konnte in zahlreichen Studien gezeigt werden, dass sich durch die RFA – bei korrekter Indikationsstellung und effizienter Durchführung – Tumoren sicher zerstören lassen und das Überleben betroffener Patienten (zumindest bei Lebertumoren) signifikat verlängern lässt, so dass über eine Indikationserweiterung hin zu einem, im Therapieverlauf schon früheren und damit effizienteren Einsatz der RFA nach zu denken ist.

Aufgrund der Erfahrungen bei Lebertumoren wurde und wird die RFA zunehmend auch bei extrahepatischen Tumoren der Nieren, Nebennieren und der Lunge sowie Tumoren des muskuloskeletalen Systems eingesetzt. Aufgrund der nur sehr begrenzt vorliegenden Ergebnisse, wird in den meisten Zentren die RFA solcher Tumoren bisher noch unter Studienbedingungen durchgeführt.

Der (lokale) Erfolg der RFA wird im Zusammenhang mit dem gesamten Tumorleiden – abhängig von der Art des Primärtumors – grundlegend von der Tumorausdehnung, d.h. der Beschränkung auf ein lokales Geschehen bestimmt. Hieraus ergibt sich, dass auch unter Betrachtung der RFA als palliativem Verfahren die Intervention zumindest unter „semi-kurativem“ Ansatz durchgeführt werden sollte, so dass z.B. die RFA zum Tumor-Debulking unter substanziellem Belassen von Tumormasse allenfalls unter experimentellen Bedingungen möglich erscheint.

Unabhängig vom „Einsatzort“ der RFA ist deshalb zur Therapieentscheidung, Durchführung und evtl. Kombination mit adjuvanten Therapien (z.B. Embolisation, systemische Chemotherapie, Radiatio) ein interdisziplinäres Konzept zu fordern.

Lernziele:

- Grundlagen der Technik und Durchführung der RFA

- Indikationen, Kontraindikationen zur RFA bei hepatischen und extrahepatischen Tumoren

- Therapeutische Strategien zur Behandlung verschiedener maligner Tumoren

Korrespondierender Autor: Helmberger T

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Radiologie, Ratzeburger Allee 160, 23538, Lübeck

E-Mail: thomas.helmberger@uni-luebeck.de