Rofo 2005; 177 - RK_222_2
DOI: 10.1055/s-2005-867332

Radiologische Diagnostik von traumatischen und degenerativen Instabilitäten der Wirbelsäule inkl. Erosive Osteochondrose

T Kittner 1
  • 1Uniklinikum an der TU Dresden, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Dresden

Traumatische segmentale Instabilitäten (SI) der Wirbelsäule (WS) stellen im Einzelfall eine Herausforderung dar, da sie im konventionellen Röntgenbild (Rö) bei fehlenden knöchernen Veränderungen oder Alignment-Störungen dem Nachweis entgehen können. Die Diagnostik dieser disko-ligamentären Verletzungen ist neben der Untersuchung (Rö, CT, MRT) von klassischen, knöchernen Verletzungen der WS und deren Klassifikation Gegenstand dieses RK.

Degenerative SI der WS und deren Untersuchung gehören zur täglichen Routine jedes diagnostisch tätigen Radiologen, da diese, bereits erkennbar oder im statischen Bild noch nicht verifizierbar, Komplikationen degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen (DWE) sind. Die Anzahl von 16 Mio. Tagen Arbeitsunfähigkeit/Jahr (=4% Gesamtarbeitskraft) in der BRD (alte Länder) sind Beleg für die sozio-ökonomische Relevanz der DWE. Nicht nur aus gutachterlicher sondern auch aus therapeutischer Sicht besteht ein hoher Anspruch an die exakte radiologische Beurteilung von konventionellen Röntgenaufnahmen und Myelographien (inkl. Funktionsaufnahmen) sowie von CT- und MRT-Untersuchungen. Dazu sind neben der Wahl der adäquaten Untersuchungstechnik Kenntnisse der zugrundeliegenden pathoanatomischen Veränderungen an den osteochondral-disko-ligamentären Komplexen bzw. den Zwischenwirbelgelenken erforderlich. Darauf aufbauend, wird detailliert auf die radiologischen Zeichen und Folgen der segmentalen Instabilität (Osteochondrose, Spondylosis deformans, Unkovertebralarthrose, Spondylarthrose, Pseoudospondylisthesis, Diskuspathologien, Spinalstenose, Kyphose, Skoliose) eingegangen. Die erosive Osteochondrose und deren Abgrenzung von möglichen Differenzialdiagnosen (z.B. der Spondylodiszitis) findet gesonderte Beachtung. Kriterien zur Differenzierung einer wahren Spondylolisthesis von einer Pseudospondylolisthesis werden dargelegt.

Lernziele:

Erkennung von traumatischen und degenerativen Instabilitäten der Wirbelsäule sowie deren Einteilung. Diagnostische Fallstricke. Differenzialdiagnosen. Rationaler Einsatz der radiologischen Verfahren Rö, Myelographie, CT, MRT (Stufendiagnostik).

Korrespondierender Autor: Kittner T

Uniklinikum an der TU Dresden, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Fetscherstr. 74, 01307, Dresden

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