Rofo 2005; 177 - RK_202_2
DOI: 10.1055/s-2005-867276

CT: Koronarkalkmessung und CT-Koronarangiographie

R Fischbach 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Die Mehrschicht-Spiral Computertomographie hat sich in den letzten Jahren sehr schnell als bildgebende Methode in der Herzdiagnostik etabliert.

Die native CT dient zum Nachweis und zur Quantifizierung von Verkalkungen der Koronararterien. Koronarkalk ist ein sensitiver Marker der koronaren Atherosklerose, die von der koronaren Herzkrankheit abzugrenzen ist. Koronarverkalkungen können schon lange vor der klinischen Manifestation einer koronaren Herzkrankheit bestehen und erlauben somit die Diagnose der koronaren Atherosklerose im präklinischen Stadium. Zwar ist die Verkalkung einer Plaque weder Zeichen der Plaquestabilität noch der Plaquevulnerabilität, dennoch ist die Koronarplaquelast ein Parameter, der die Abschätzung des koronaren Risikos durch klassische Risikofaktoren verbessern kann. Da Prävalenz und Ausmaß von Koronarverkalkungen alters- und geschlechtsabhängig sind, ist die Einordnung des Messergebnisses anhand entsprechender Perzentilen sinnvoll. Bedeutung hat die Koronarkalkquantifizierung ferner in der Differenzialdiagnose des atypischen Thoraxschmerz, da der fehlende Nachweis von Koronarverkalkungen eine stenosierende KHK weitgehend ausschließt.

Die CT-Angiographie der Koronararterien hat mit der 16-Zeilen Technologie eine hohe Zuverlässigkeit für den Nachweis von Stenosierungen in den proximalen Abschnitten der Koronararterien erreicht. Trotzdem ist die klinische Rolle der koronaren CTA noch nicht endgültig definiert. Durch den hohen negativen Vorhersagewert scheint die Methode zum nichtinvasiven Ausschluss einer stenosierenden KHK bei Personen mit einer mittleren (und niedrigen) Vortest-Wahrscheinlichkeit geeignet. Anatomische Varianten sind mit hoher Sicherheit diagnostizierbar und die Offenheit von Stents und Bypassgefäßen ist ebenfalls gut beurteilbar. Problematisch bleiben die Quantifizierung von Instent-Stenosen, die Beurteilung von stark verkalkten und kaliberschwachen Gefäßsegmenten und die Untersuchung von Personen mit hoher Herzfrequenz.

Lernziele:

Grundlagen der CT des Herzens

Methodik der Koronarkalkmessung

Befundinterpretation

Patientenvorbereitung und Patientenselektion für die CT-Angiographie

Gute und weniger gute Indikationen

Korrespondierender Autor: Fischbach R

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149, Münster

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