Rofo 2005; 177 - WS_116_1
DOI: 10.1055/s-2005-867227

Urolithiasis

F Frauscher 1, AK Klauser 1, LP Pallwein 1, A Mallouhi 1
  • 1Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Radiodiagnostik II, Innsbruck, A

Die Urolithiasis zeigt in Deutschland eine Prävalenz von 4.7%. Das Lebenszeitrisiko eine Nieren- oder Ureterkolik zu erleiden, kann bis zu 10% betragen. In der Steindiagnostik stehen die Abdomenleeraufnahme, die konventionelle Aussscheidungsurographie, die Sonographie, die native Spiral-CT, und die MRT zur Verfügung. Die native Spiral-CT gilt heute als „Goldstandard“ in der Steindiagnostik, wobei eine Sensitivität und Spezifität von annähernd 100% erreicht wird. Die Abdomenleeraufnahme eignet sich zur Verlaufkontrolle bei bekannt röntgendichten Konkrementen, bzw. zur Kontrolle nach ESWL. Die konventionelle Aussscheidungsurographie ist in der Steindiagnostik durch die native Spiral-CT und CT-Urographie ersetzt worden. Die Sonographie ermöglicht durch neue Techniken wie das „native harmonic imaging“ eine deutliche Verbesserung in der Steindiagnostik, mit Sensitivitäten bis zu 90%. Durch die zusätzliche Anwendung des „twinkling-sign“ – einem Farbdopplerartefakt – kann die Steindetektion noch gesteigert werden. Die Sonographie ist aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung als Verfahren der ersten Wahl bei Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Die native Spiral-CT ist der Sonographie und der Abdomenleeraufnahme überlegen. Dieses Verfahren eignet sich sehr gut zur Steinlokalisation und –größenbestimmung. Nierensteine können durch das „rim-sign“ gut von Phlebolithen differenziert werden. Das Ausmaß der Harnstauung kann ohne Kontrastmittelgabe durch indirekte Zeichen wie eine perirenale Fettgewebsimbibierung und eine Verdickung der Gerota-Faszie evaluiert werden. Die CT hat den Nachteil der Strahlenbelastung, diese kann durch die Verwendung von Niedrigdosisprotokollen reduziert werden. Insgesamt ist die native Spiral-CT eine sehr schnelle und gut verfügbare Methode. Die Mehrschicht-CT-Urographie liefert genaue anatomische Informationen über das Nierenkelchsystem, wie dies z.B. vor endourologischen Eingriffen notwendig ist. Die MR-Urographie ist der nativen Spiral-CT in der Steindiagnostik unterzuordnen. Konkremente lassen sich nur als unspezifische Füllungsdefekte identifizieren.

Lernziele:

1. Kenntnisse über die Sonographie und neue sonographische Techniken in der Diagnostik der Urolithiasis

2. Kenntnisse über die native Spiral-CT (mit Niedrigdosisprotokollen) und CT-Urographie in der Diagnostik der Urolithiasis

3. Kenntnisse über die MRT und MR-Urographie in der Diagnostik der Urolithiasis

4. Diagnostische Algorithmen in der Abklärung der Urolithiasis

Korrespondierender Autor: Frauscher F

Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Radiodiagnostik II, Anichstrasse 35, 6020, Innsbruck, Österreich

E-Mail: ferdinand.frauscher@uibk.ac.at