Seit Erstpublikation (Ravina 1995) hat die Myomembolisation rasche Ausbreitung erfahren,
zunächst vor allem in Großbritannien und USA und in Deutschland ab dem Jahr 2000 aufgrund
experimenteller Daten und Zulassung eines neuen Embolisationsmaterials (Embospheren)
durch die FDA. Mittlerweile existieren AGIR Leitlinien zur Uterusmyomembolisation
(www.drg-agir.de).
Indikationen umfassen die symptomatische Myomerkrankung, transmurale/submuköse Myome
mit einer Verankerung >50%, Kontraindikationen eine manifeste urogenitale Entzündung,
gestielte subseröse oder submuköse Myome, klinisch symptomlose Myomerkrankungen, sowie
eindeutiger Kinderwunsch.
In der Regel von rechts femoral wird die linke A. iliaca interna sondiert (4F Cobrak.)
und dann fast immer mit einem Mikrokatheter die A. uterina. Wenn keine Kollaterale
zur A. ovarica vorliegt, werden 500–700? m und, falls doch, dann 700–900? m Partikel
verwendet. Die Embolisation erfolgt flussgesteuert. Als Endpunkt der Embolisation
gilt das Bild des entlaubtes Baumes (erhaltene Perfusion in A. uterina und Ästen 1.
O.). Daraufhin erfolgt die Ausbildung einer hohen Schleife und das Einbringen in die
rechte A. iliaca interna und gleiches Vorgehen wie links.Zur Schmerztherapie wird
vor der Embolisation eine Schmerzpumpe eingerichtet.
Der technische Erfolg beträgt bis zu 100%. Misserfolge werden berichtet bei signifikanten
Abweichungen von der Regelanatomie der Aa. Uterinae.
Der morphologische Erfolg, definiert als vollständige Devaskularisation und deutliche
Schrumpfung, wird in der Regel bei 85–95% aller Patientinnen erreicht. Bei sehr großen
Myomen (>10cm Durchmesser) kann eine Zweitembolisation erforderlich werden.
Der klinische Erfolg stellt sich meist analog dazu ein, d.h. bei etwa 90%. Bei unseren
Patientinnen mit Nachsorgezeit von mehr zwei Jahren betrug die Therapiezufriedenheit
über 95%.
Als Komplikationen treten fast ausschließlich Minorkomplikationen meist im Zusammenhang
mit einem passageren und milden Postembolisationssyndrom auf. Schwere Komplikationen
sind extrem selten (<1%). Allerdings müssen die Patientinnen über eine potentiell
erforderliche Hysterektomie aufgeklärt werden, die zur Behandlung einer seltenen infizierten
Nekrose (ca. 0.5%) durchgeführt werden muss. Zur Vermeidung einer solchen Komplikation
wird die prophylaktische Antibiotikagabe diskutiert. Ihr Nutzen ist allerdings umstritten.
Lernziele:
Indikationsstellung, Technik, Sicherheit und Effektivität der Uterusmyomembolisation.
Korrespondierender Autor: Richter C
Radiologische Klinik, Radiodiagnostik, Im Neuenheimer Feld 110, 69120, Heidelberg
E-Mail: goetz_richter@med.uni-heidelberg.de