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DOI: 10.1055/s-2005-867191
PTA und Stentimplantation bei peripheren arteriellen Interventionen: Instrumentelle Grundlagen und Neue Entwicklungen
Je nach der Lokalisation der arteriellen Intervention ergeben sich aufgrund der Art der pathologischen Veränderungen und der anatomischen Gegebenheiten besondere Anforderungen an Ballonkatheter und Stents. Im Bereich der Beckengefäße sind oft starke Verkalkungen vorhanden, die Restenose spielt dafür ein geringeres Problem. Meist werden deswegen in der Arteria Iliaca communis ballonexpandierbare Stahlstents, die eine größerer radiale Festigkeit aufweisen, implantiert, weiter peripher finden meist selbstexpandierende Nitinolstents Anwendung. Ein sehr anspruchsvolles Gefäß ist die Arteria Femoralis Superfizialis (AFS), die unter Umständen sehr langstreckige Veränderungen mit teils erheblichen Verkalkungen aufweist. Interventionen in diesem Gefäß werden zudem durch eine hohe Restenoserate von 40–60% limitiert. Im Gegensatz zur Beckenetage werden Stents deutlich seltener angewendet. Erste Daten zu den neuen Nitinol Stents scheinen jedoch zu belegen, dass die hohe Restenoserate der AFS positiv durch die zusätzliche Stentapplikation beeinflusst werden kann. Der Ansatz medikamentenbeschichtete Stents in diesem Gefäßabschnitt zu verwenden, hat bisher keinen zusätzlichen Vorteil gegenüber den unbeschichteten Stents erbracht. Ein besondere Anforderung für Stents besteht darin, dass die AFS in Abhängigkeit vom Patientenalter einer erheblichen Flexibilität unterworfen ist. Dies kann zu Stentbrüchen bei sehr langen gestenteten Gefäßläsionen führen. In Abhängigkeit von dem verwendeten Produkt können diese Stentbrüche den Langzeiterfolg einschränken. Eine neue Möglichkeit die Restenose zu beeinflussen besteht darin, Taxol gecoatete Ballons zu verwenden. Dieser Ansatz sowie die Kryotherapie und auch Stents, die sich resorbieren werden derzeit klinisch getestet. Für die Rekanalisation von Unterschenkelgefäße liegen derzeit noch die wenigsten Daten vor. Es ist unklar, ob eine zusätzliche Stentapplikation notwendig ist. Die Restenoserate scheint jedoch deutlich geringer als in der AFS zu sein. Neben der Intervention kommt der periinterventionelle Medikation eine wichtige Rolle zu.
Lernziele:
- Geringe Restenoserate nach PTA und Stentapplikation in Beckengefäßen
- Schlechte Ergebnisse der PTA in der AFS.
- Deutliche Verbesserung der Langzeitergebnisse in der AFS durch Nitinolstents
- Beeinflussung der Restenose durch Taxol beschichtete Ballonkatheter
- Kaum Daten für Interventionen im Unterschenkelbereich – geringere Restenoserate
- Periinterventionelle Medikation wichtig
Korrespondierender Autor: Tepe G
Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
E-Mail: gunnar.tepe@med.uni-tuebingen.de