Psychother Psychosom Med Psychol 2005; 55(9/10): 425-432
DOI: 10.1055/s-2005-866918
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychische Befindlichkeit und gesundheitsbezogene Lebensqualität bei stationären Patientinnen einer Universitätsfrauenklinik

Wovon hängt der Wunsch nach psychosomatischer Unterstützung ab?Psychological Existential Orientation and Health Oriented Quality of Life of InpatientsWhat Influences the Desire of Psychosomatic Support?Kerstin  Weidner1 , Katrin  Zimmermann1 , Katja  Petrowski1 , Wolfgang  Distler2 , Peter  Joraschky1
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
  • 2Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
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Publication History

Eingegangen: 1. Februar 2005

Angenommen: 17. Mai 2005

Publication Date:
20 June 2005 (online)

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Zusammenfassung

Ziel unserer Studie war es, Angst, Depressivität, Körperbeschwerden, körperliche und psychische Lebensqualität sowie den Wunsch nach psychosomatischer Versorgung bei stationär behandelten Frauen einer Universitätsfrauenklinik näher zu betrachten. Dazu befragten wir 392 Frauen, die wegen gynäkologischer, geburtshilflicher oder onkologischer Erkrankungen in die Universitätsfrauenklinik aufgenommen wurden. 39,5 % unserer befragten Patientinnen äußerten den Wunsch nach einem psychosomatischen Gesprächsangebot während des stationären Aufenthaltes. Diese Patientinnen wiesen höhere Angst- und Depressivitätswerte auf und zeigten eine schlechtere psychische Lebensqualität im Vergleich zu den Patientinnen ohne Betreuungswunsch. Der Vergleich gynäkologischer, geburtshilflicher sowie onkologischer Erkrankungen erbrachte höhere Depressivitätswerte sowie eine schlechtere psychische Lebensqualität bei den Frauen mit onkologischen Erkrankungen. Die körperliche Lebensqualität hingegen war bei den Frauen mit geburtshilflichen Erkrankungen am niedrigsten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass stationär behandelte Patientinnen einer Frauenklinik psychisch und körperlich beeinträchtigt sind und sich in hohem Maße eine psychosomatische Versorgung wünschen.

Abstract

The desire and necessity for psychosomatic support were investigated in a gynecological ward of the University of Dresden clinic. Data on anxiety, depression, physical complaints, physical as well as psychological quality of life were collected. The 392 examined women were admitted to the hospital because of gynecological, obstetric or oncological diseases. 39.5 % of the examined patients expressed a desire for psychosomatic support during their stay. Anxiety and depression levels of these patients were higher and the psychological quality of life level lower than for those without the desire for psychosomatic support. Comparing gynecological, obstetric with oncological patients the latter show higher levels of depression and lower psychological quality of life. In contrast the physical quality of life is the lowest for obstetric patients. Our results show that inpatients of a gynecological clinic are physically and psychologically impaired and have a high desire for psychosomatic support.

Literatur

Dr. med. Kerstin Weidner

Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik · Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

Fetscherstraße 74

01307 Dresden

Email: kerstin.weidner@uniklinikum-dresden.de