Amantadinsulfat beeinflusst bei Parkinson-Patienten die Motorik. Wir untersuchten
die Wirksamkeit von schnell löslichem Amantadinsulfat auf die Durchführung einfacher
(Tapping) und komplexer motorischer Tests (Stifte umstecken). 12 Patienten (HYS: I
– III) erhielten unter standardisierten Bedingungen 300mg schnell lösliches Amantadinsulfat.
Teil III der UPDRS besserte sich signifikant (ANCOVA: F(dF 4, dF 44)=27.22, p=2.11E-11).
Die Scores für Akinese (ANCOVA: F(dF 4, dF 44)=14.75, p=1.02E-07), Rigor (ANCOVA:
F(dF 4, dF 44)=6.49, p=0.0003) und Tremor (ANCOVA: F(dF 4, dF 44)=7.65, p=9.03E-05)
wurden auch signifikant besser. Im Stifte umstecken, einem komplexen Bewegungsablauf,
kam es ebenfalls zu signifkant besseren Ergebnissen (ANCOVA F(dF 4, dF 44)=4.16, p=0.006)
nach Amantadineinnahme, aber nicht beim Tapping, einer Aufgabe, die nur einfache Bewegungen
erfordert (ANCOVA F(dF 4, dF 44)=1.95, p=0.12). Komplexe Bewegungsabläufe erfordern
ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration, einfache motorische Abläufe
nicht. Die dopamimetische Wirkung von Amantadin hat neben einer Verbesserung der motorischen
Situation, auch einen Effekt auf die Kognition und verbessert auch die im präfrontalen
Kortex lokalisierten höheren kognitiven Funktionen. Für einfache Bewegungsabläufe
wird der präfrontale Kortex nicht wesentlich beansprucht.