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DOI: 10.1055/s-2005-865595
Gruppenprophylaxe in Bayern: Schwerpunkte – aktuelle Daten – Perspektiven
Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit blickt auf 22 Jahre gruppenprophylaktische Arbeit zurück. Die Aktion „Löwenzahn“ für Grundschüler und die Aktion „Seelöwe“ für Kindergartenkinder stellen das Bindeglied zwischen Gruppenprophylaxe und Individualprophylaxe dar. Da im Rahmen der Gruppenprophylaxe in Bayern keine Untersuchungen durchgeführt werden, motivieren beide Aktionen zu zahnärztlichen Befunderhebungen in der Praxis niedergelassener Zahnärzte, zu notwendigen Behandlungen und individualprophylaktischen Maßnahmen. Die fünf bisher durchgeführten epidemiologischen Studien bewiesen, dass die Bemühungen und die Strategie für eine Verbesserung der Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen erfolgreich waren. Im Jahr 2000 betrug bei den 12-Jährigen in Bayern der DMFT-Wert 1,2.
Die bisher ausgewerteten Daten der von der LAGZ-Bayern Prof. Dr. Norbert Krämer und Prof. Dr. Olaf Gefeller in Auftrag gegebenen aktuellen Studie zeigten bei Hauptschülern, Realschülern und Gymasiasten folgende interessante Ergebnisse: Die zwölf- bis dreizehnjährigen Hauptschüler wiesen demnach einen DMFT-Index von 1,7 gegenüber einem Wert von 1,1 bei Gymnasiasten und Realschülern auf. Bei den fünfzehn- bis sechzehnjährigen Jugendlichen schnitten die Realschüler mit einem DMFT-Index von 1,7 am besten ab. Die Gymnasiasten liegen mit 2,1 in der Mitte, gefolgt von den Hauptschülern mit 3,1. Im Rahmen des Vortrages werden die brandaktuellen Daten der bayerischen Grundschüler dargelegt und ein Vergleich zu anderen Bundesländern gezogen.
Aus den Zahlen der Studie ergibt sich Handlungsbedarf für die Gruppe der Hauptschüler, insbesondere für Jugendliche mit sonderpädagogischen Förderungen. Für Schulen mit Jugendlichen mit besonders hohem Kariesrisiko, den sog. „Brennpunktschulen“ wurden zwischenzeitlich Konzepte erarbeitet, die neue Perspektiven in der LAGZ-Arbeit ermöglichen und im Vortrag detailliert dargestellt werden.