Parameter der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität bei älteren Heimbewohnern

Problemstellung: Geriatrische Fragestellungen gewinnen innerhalb der Zahnmedizin immer mehr an Bedeutung. Zum Mundgesundheitszustand älterer Patienten sind in jüngster Zeit regionale Untersuchungen durchgeführt worden. Insbesondere bei älteren Heimbewohnern fehlt jedoch eine ausreichende Datenbasis. Aus dem Raum Baden liegen keinerlei Daten hierzu vor. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, bei Bewohnern von Nordbadener Altenheimen einen zahnärztlichen Befund zu erheben, den zahnärztlichen Behandlungsbedarf zu dokumentieren sowie die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) zu ermitteln.

Material und Methode: Für die Untersuchung wurden Bewohner von Altenheimen des Raumes Nordbaden gewonnen. Voraussetzung war die intellektuelle und semantische Fähigkeit, einen Fragebogen zu erfassen. Bei jedem Teilnehmer wurde ein zahnärztlicher Befund erstellt und etwaiger Zahnersatz bewertet. Die MLQ wurde mit der deutschen Version des Oral Health Impact Profile (OHIP G) erfasst. Zusätzlich wurde eine zahnärztliche Untersuchung durchgeführt und ein Ernährungsbericht (MNA) erstellt.

Ergebnisse:. Das Alter der 159 Teilnehmer betrug 61–98 Jahre mit einem Mittelwert von 82,6±7,6 Jahren. 19,1% der Befragten waren Männer, 80,9% Frauen. Der durchschnittliche OHIP-G Summenwert lag bei 33 von möglichen 196 bei einem Minimum von 0 und einem Maximum von 112. Die Beschwerden waren um so geringer, je höher die Schulbildung war. Eine Abhängigkeit des OHIP-Gesamtwertes von der Art des Zahnersatzes konnte nicht nachgewiesen werden. Einen signifikanten Zusammenhang zum OHIP-Summenwert ergaben jedoch Faktoren wie die Retention des Zahnersatzes oder die Anzahl der dentalen Stützzonen. Ein Einfluss dieser Faktoren auf den Ernährungszustand konnte nicht festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Der Einfluss der Retention des Zahnersatzes auf die MLQ erwies sich als signifikant. Häufig kann der Halt eines Zahnersatzes mit relativ einfachen Maßnahmen verbessert werden Erforderlich ist jedoch einen solchen Behandlungsbedarf zahnärztlich überprüfen zu lassen. Mit wenig Aufwand kann so u. U. die mundbezogene Lebensqualität entscheidend verbessert werden-