Auslöser für ein verdichtetes Messprogramm zum Vorkommen von Uran in bayerischen Trinkwässern
war der Nachweis einer erhöhten Urankonzentration in einem Mineralwasser im Jahr 2000.
In den Folgejahren wurden an vermuteten „hot spots“ Urangehalte im Grund- und Trinkwasser
bestimmt. Es handelte sich zwar dabei nicht um bayernweites, repräsentatives Screeningprogramm,
doch hat sich im Laufe der Jahre durch eine Verdichtung der Messstellen deutlich gezeigt,
wo die Probleme zu erwarten sind. Untersucht wurden vor allem tiefe Brunnenwässer
und Mischwässer aus Ortsnetzen. Quellwasser wurde nur stichprobenartig in die Untersuchung
mit einbezogen. Bei der Auswahl der Probenahmepunkte wurden Kriterien wie Moore im
Einzugsgebiet oder bereits bekannte Probleme mit anderen Schwermetallen berücksichtigt.
Im Rahmen der Untersuchung wurden bisher insgesamt 1536 Proben untersucht. Vor allem
in den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberfranken fanden sich höhere Urankonzentrationen.
Es wurden Versuche durchgeführt, inwieweit Uran mit konventionellen oder neueren Verfahren
der Wasseraufbereitung aus dem Rohwasser entfernt werden kann. Hierbei zeigte sich,
dass die üblichen Verfahren zur Enteisenung, Entmanganung, Entarsenierung oder Enthärtung
aufgrund der in diesen Grundwässern vorkommenden chemischen Bindungsformen kaum in
der Lage sind, das Uran zu entfernen. Auch Aktivkohlefilter erwiesen sich für die
Trinkwasseraufbereitung als nicht geeignet. Versuche mittels Verfahren, die bisher
erfolgreich bei der Sanierung von Altlasten z.B. in den ehemaligen Uranbergbaugebieten
eingesetzt werden, erreichten ebenfalls nicht die erforderlichen Entfernungsraten
oder keine ausreichenden Filterstandzeiten. Als aussichtsreiches Verfahren zur Entfernung
von Uran im Rahmen der Trinkwasseraufbereitung wird durch das Bayer. Landesamt für
Wasserwirtschaft derzeit ein spezieller Ionenaustauscher untersucht.