Gesundheitswesen 2005; 67 - 24
DOI: 10.1055/s-2005-865546

Surveillance von nosokomialen Infektionen in bayerischen Krankenhäusern

H Bischoff 1, A Schreff 1, C Höller 1
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

Seit dem 1. Januar 2001 müssen Krankenhäuser und Einrichtungen zum ambulanten Operieren nosokomiale Infektionen und das Auftreten von Krankheitserregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen fortlaufend in einer gesonderten Niederschrift aufzeichnen und bewerten (§ 23 Abs.1 IfSG). Bereits im November 2000 wurden vom RKI Hinweise zur praktischen Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht, im Mai 2001 folgten Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention zur Surveillance von nosokomialen Infektionen.

Auf der Grundlage dieser Empfehlungen führten die Gesundheitsämter im Jahre 2003 mittels eines vom LGL erstellten Fragebogens in insgesamt 163 bayerischen Krankenhäusern (Versorgungsstufen II, III, IV und F gemäß Bayerischem Krankenhausplan und einigen Universitäts-Kliniken) eine Umfrage zur praktischen Umsetzung des § 23 IfSG durch. Die Fragen umfassten unter anderem die Ausstattung mit speziell in der Hygiene ausgebildetem Personal (Hygienefachkraft, Hygienebeauftragter, Hygieniker), die Surveillance postoperativer Infektionen sowie von Infektionen auf Intensivstationen (Durchführende, Erfassungsmethode, verwendete Kriterien, Vergleich mit Referenzdaten) sowie die Aufzeichnung von Krankheitserregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen.

Praktisch alle befragten Häuser verfügen über Hygienefachkräfte und Hygienebeauftragte. 79% aller Häuser erfassen und bewerten nach eigenen Angaben gesondert postoperative Wundinfektionen, fast gleich viele Häuser (77%) geben an, nosokomiale Infektionen auf der Intensivstation gesondert zu erfassen und zu bewerten; 91% aller Häuser erfassen Erreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen gesondert. Weitere Ergebnisse insbesondere zur verwendeten Surveillance-Methode werden – nach Versorgungsstufe stratifiziert – präsentiert.