Noroviren, früher als Norwalk-like-Viren bezeichnet, sind häufig Ursache von akuten
Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen,
Kindergärten, Schulen sowie Kliniken und Kureinrichtungen. Auch Hotels, Restaurants
und lebensmittelverarbeitende Betriebe sind betroffen. Erkrankungen durch Noroviren
können ganzjährig auftreten, zeigen aber einen saisonalen Gipfel in den Wintermonaten.
Die häufig zu beobachtende rasche Infektionsausbreitung in Gemeinschaftseinrichtungen
zusammen mit hohen Erkrankungszahlen erfordern eine rationelle Diagnostik, die zudem
auf eine gezielte Erhebung anamnestischer Daten angewiesen ist. Der Erregernachweis
wird mit molekularbiologischen Verfahren (PCR) durchgeführt. Dieses Verfahren bietet
den Vorteil hoher Sensitivität zusammen mit einer raschen Klärung des ursächlichen
Erregers, besonders bei Ausbrüchen. Bewährt hat sich dieses Verfahren auch zum Ausschluss
oder Nachweis von Noroviren bei Personal in Bereich der Lebensmittelverarbeitung.
Inzwischen sind kommerzielle Kits zum Nachweis von Norovirus-Antigen erhältlich. Im
Rahmen der infektionsepidemiologischen Überwachung ist für eine erfolgreiche Diagnostik
die enge Zusammenarbeit zwischen den vor Ort ermittelnden Mitarbeitern des ÖGD und
den Labors des LGL von entscheidender Bedeutung.