Gesundheitswesen 2005; 67 - 8
DOI: 10.1055/s-2005-865530

Ein Schema für die Qualitätssicherung bei den ärztlichen Untersuchungen des KJGD im Land Brandenburg

A Böhm 1
  • 1LGA Brandenburg, Wünsdorf

In allen Gebieten der Medizin wird das Thema Qualitätssicherung seit Jahren zunehmend wichtiger. Im vorliegenden Beitrag wird über ein Verfahren und ein Schema berichtet, das den Ärzten des KJGD hilft, eine einheitliche Befunderhebung und Dokumentation in den ärztlichen Untersuchungen zu erreichen.

Ausgangspunkt unseres Verfahrens sind Prinzipien der ärztlichen Qualitätszirkel. Im ersten Schritt werden die Befundhäufigkeiten für die einzelnen Ärzte verfügbar gemacht. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Kolleginnen im eigenen Amt bzw. auf Landesebene lassen sich so Auffälligkeiten der eigenen Untersuchungen feststellen. Zunächst geht es um die Feststellung größerer Abweichungen in den Befundhäufigkeiten. Die empirischen Daten sind das Material für die Qualitätsdiskussion mit den Kolleginnen und Kollegen. Es geht dann um die Frage, wie die Abweichungen erklärt werden können – gibt es Eigenschaften in den Gruppen untersuchter Kinder, die deutlich vergrößerte oder verringerte Befundhäufigkeiten plausibel machen. Hierzu zählen beispielsweise unterschiedliche soziale Verhältnisse in den Wohngebieten. In manchen Fällen zeigen die kollegialen Diskussionen, dass unterschiedliche Befundhäufigkeiten mit unterschiedlichen Auslegungen des Dokumentationssystems zusammenhängen.

Im Sinne der Zirkelarbeit ist die Qualitätssicherung eine kontinuierliche Aufgabe. Und eine zunehmend einheitliche, qualitativ hochwertige Erhebungs- und Dokumentationspraxis ist das Resultat von wiederholten Qualitätssitzungen des KJGD.

Zur Unterstützung des Qualitätsprozesses hat das LGA Brandenburg den GBE-Service eingeführt. Die Gesundheitsämter, die routinemäßig anonymisierte Daten der ärztlichen Untersuchungen an das LGA weitergeben, erhalten die Daten einschließlich der Landesergebnisse zurück. So können alle Ergebnisse nach Untersucher ausgegeben werden.

Das hier skizzierte Verfahren wurde in mehreren Fortbildungen und Workshops, die das LGA für die KJGD-Ärzte angeboten hat, vorgestellt und diskutiert. Es eignet sich auch für die Prüfung der Frage, ob die Daten für die Nutzung in der kommunalen Gesundheitsberichterstattung aussagekräftig sind.