Gesundheitswesen 2005; 67 - 7
DOI: 10.1055/s-2005-865529

Prävention – eine regionale Aufgabe

F Beske 1
  • 1IGSF, Kiel

Der Präventionsgedanke gewinnt durch die Diskussion über ein Präventionsgesetz an Bedeutung. Hierzu gehören auch Ausgestaltung und Finanzierung von Prävention.

Prävention ist eine Daueraufgabe auf der Bundes- und Landesebene, insbesondere aber auf der regionalen und damit auf der kommunalen Ebene. Zentrale Ansätze von Prävention haben ihre Bedeutung. Kontinuität von Prävention und Ausrichtung von Prävention auf unterschiedliche regionale Bedürfnisse erfordert jedoch regionale Strukturen von Prävention. Als Sachwalter einer kontinuierlichen und an regionalen Bedürfnissen von Prävention bietet sich der öffentliche Gesundheitsdienst, bietet sich das Gesundheitsamt an.

Solange es einen öffentlichen Gesundheitsdienst gibt, ist Prävention Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes gewesen. In allen Landesgesetzen über den öffentlichen Gesundheitsdienst wird Prävention als Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes definiert. Dabei ist Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes die Anregung und die Koordination von Prävention und die Zusammenführung unterschiedlicher Aktivitäten für eine gemeinsame Zielsetzung. Nur dadurch, dass es auf der regionalen Ebene einen etablierten Motor für Prävention gibt, erhält Prävention die erforderliche Kontinuität.

Prävention braucht Geld. Der Tabakgebrauch und der Alkoholmissbrauch verursachen dem Gesundheitswesen und der Volkswirtschaft hohe Kosten. Es ist daher gerechtfertigt, die Tabaksteuer um 100% und die Alkoholsteuer um 70% zu erhöhen. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Wertschöpfung von neun Milliarden Euro. Hiervon werden der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung acht Milliarden Euro zum Ausgleich für die durch den Tabakgebrauch und den Alkoholmissbrauch entstandenen Kosten zur Verfügung gestellt. Eine Milliarde Euro geht in die Prävention, davon jährlich 10 € für jeden Einwohner an die Gesundheitsämter mit einem Gesamtvolumen von 820 Millionen Euro. Die restlichen 180 Millionen Euro werden für Bundes- und Länderaufgaben in der Prävention zur Verfügung gestellt.

Nur wenn eine derartige Finanzierung von Prävention sichergestellt wird, ist Prävention mehr als ein Lippenbekenntnis.