Hintergrund: Die Kontrolle des Symptoms Xerostomie ist in der Palliativmedizin wichtig. Auch Patienten
nach einer Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich berichten sehr häufig über eine Mundtrockenheit.
Deshalb nutzten wir die Ergebnisse der Xerostomiebehandlung bei Strahlentherapiepatienten,
um die Rolle von Speichelersatzprodukten in der Palliativmedizin zu untersuchen. Patienten, Material und Methoden: Bei 120 Patienten mit einer Xerostomie nach Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich wurden
vier verschiedene Speichelersatzprodukte (Gel, Carmellose-Spray, Öl, Mucin-Spray)
in einem prospektiven Cross-over-Design getestet. Die Mundtrockenheit wurde für jedes
Speichelersatzpräparat vor der Untersuchung und während der Behandlung mit einem Fragebogen
erfasst, der in einer Pilotstudie getestet worden war. Ergebnisse: Alle Präparate verbesserten verglichen mit der Situation vor der Untersuchung die
Xerostomiesymptomatik (p < 0,0001). Das Gel wurde von den Patienten am besten, das
Carmellose-Spray am schlechtesten bewertet, aber die einzelnen Präparate unterschieden
sich in ihrer Wirksamkeit nicht signifikant. Trotz dieses Ergebnisses wählten die
meisten Patienten das Carmellose-Spray als ihr Lieblingsprodukt. Dies ist auf seinen
als angenehm empfundenen Geschmack und auf die einfache Handhabbarkeit der Sprayflasche
zurückzuführen, beides Eigenschaften, die für die Akzeptanz der Produkte sehr wichtig
sind. Es wurden große individuelle Unterschiede bei der Wirksamkeit und Akzeptanz
der Produkte gefunden. Schlussfolgerungen: Bei den meisten Patienten kann durch Speichelersatzpräparate eine Linderung der Xerostomie
erreicht werden. Jedem Xerostomie-Patienten sollten daher verschiedene Speichelersatzprodukte
für einen Testzeitraum zur Verfügung gestellt werden. So kann individuell die jeweils
ideale Behandlungsmöglichkeit gefunden werden.