43–92% der Patienten im Terminalstadium entwickeln terminales Rasseln. Dies wird durch
früher durchgeführte Studien belegt. Unter terminalem Rasseln versteht man eine geräuschvolle
Respiration in den letzten Stunden oder Tagen des Lebens bei wachen oder bewusstseinsgetrübten
Patienten, die unfähig sind, Speichel reflektorisch zu schlucken oder den Schleim
aus der Trachea abzuhusten. Verursacht wird die Symptomatik durch eine lockere Obstruktion
in den Luftwegen oder im Glottisbereich. Durch Verlust von Schluck- und Hustenreflex
sowie durch die zurückgebeugte Haltung des Patienten kommt es zur vermehrten Ansammlung
der Sekretion im Oropharynx und in den Bronchien. Terminales Rasseln wird als intensiver
Stress für den Patienten im letzten Stadium seines Lebens angesehen. Die geräuschvolle
Respiration verursacht oft größeren Stress für die Angehörigen und für die Betreuenden
als für den Patienten selbst. Folgende Methoden wurden angewandt, um die Sekretion
zu kontrollieren. Der Patient wird von der Rückenlage in die Seitenlage gebracht,
um das Ablaufen des Sekrets möglich zu machen. Es wird die Therapie mit antimuskarinergen
Medikamenten durchgeführt, um die Sekretion zu vermindern. Gelegentlich ist auch pharyngeales
Absaugen erforderlich. Dehydrierung wird oft in Zusammenhang mit Abwesenheit von terminalem
Rasseln gebracht, dieser Zusammenhang wird aber nicht durch klinische Daten unterstützt.
Hyoscin-Hydrobromid (Scopolamin®) wird oft als kontinuierliche Infusion in einem Dosisbereich
von 0,8–2,4mg in 24 Stunden oder als Injektion von 0,4–0,6mg, angewandt. Empfohlen
wird als kostengünstigere Alternative Hyoscin-Butylbromid (Buscopan®). Wir konnten
in einer randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Studie zeigen, dass
Scopolamin-Hydrobromicum in einer Dosierung von 0,5mg 4-stündlich zur Behandlung von
terminalem Rasseln kein ideales Therapeutikum ist.