Der häufigste größere operative Eingriff in der Gynäkologie ist die Hysterektomie,
pro Jahr werden in Deutschland bis zu 100.000 dieser Operationen durchgeführt. Neben
dem abdominalen und dem vaginalen Zugang etablieren sich zunehmend der laparoskop.
Hysterektomie Wegund die laparoskop. assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH). Besonders
letztere ermöglicht in schwierigen Fällen die Laparotomie zu vermeiden, die mit einer
längeren postoperativen Rekonvaleszenz, höheren postoperativen Beschwerden und mit
einer geringeren Akzeptanz der Patientinnen einhergeht. In zunehmendem Maße wird bei
onkologischen Indikationen auch die laparoskop. assistierete vaginale radikale Hysterektomie
(LARVH) eingesetzt.
Stets wird mit der laparoskopischen Phase begonnen. Bei der LAVH setzt man den Uterus
von den Lig. ovaria propria bzw. mit den Adnexe von den Lig. infundibulopelvica ab
und präpariert die Lig. lata. Anschließend wird von vaginal die Zervix aus dem Scheidengewölbe
gelöst, die Blase distanziert, der Uterus wird von den Uteringefäßen abgesetzt und
aus dem Intraabdominalraum vaginal extrahiert. Bei der LARVH werden zusätzlich laparoskopisch
die pelvinen Lymphknoten extirpiert und die Parametrien werden weitgehend von der
Beckenwand gelöst. Von vaginal werden die Restparametrien präpariert und zusammen
mit dem Uterus entfernt. Durch das laparoskopischePräparieren unter Lupenvergrößerung
können nervale Strukturen leichter identifiziert, nahezu vollständig geschont und
postoperative Empfindungs- und Funktionsstörungen in einem Umfang vermieden werden,
wie es bei einer Operation per Laparotomie kaum möglich ist.
Wir führen beide Operationen, bei gegebenen Indikationen, in zunehmender Zahl durch.
Sowohl in der laparoskopischen als auch bei der vaginalen Phase verwenden wir für
die Hauptschritte jeweils eine bipolare Koagulationszange, die BiClamp, Fa. Erbe,
Tübingen, in der Ausführung für die Laparoskopie bzw. in der Ausführung für Laparotomien
und vaginale Operationen, mit der wir das Gewebe koagulieren um es anschließend zu
dissezieren. So können wir auch in der vaginalen Phase weitgehend auf schmerzhafte
Ligaturen verzichten und die postoperativen Verläufe noch günstiger gestalten. Z.B.
bei der vaginalen Hysterektomie konnten wir durch den Einsatz der BiClamp den Blutverlust
und die postoperative Schmerzmittelgabe statistisch signifikant reduzieren.
Wir stellen beide operativen Eingriffe, die LAVH und die LARVH anhand von Videostreifen
vor, berichten über unsere Erfahrungen mit diesen Operationen und demonstratieren
die wegbereitenden intra-und postoperativen Vorteile durch den Einsatz der innovativen
Technik der BiClamp, die möglicherweise auch von anderen medizinischen Disziplinen
in dieser oder in ähnlicher Form übernommen werden können.