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DOI: 10.1055/s-2005-864894
Die V.A.C.®-Methode (vacuum-assisted closure) – Eine Alternative zur Mikrochirurgie?
Einleitung: Die Vakuumtherapie (vacuum-assisted wound closure, V.A.C.®) ist ein nicht-invasives Verfahren zur Förderung des Wundverschlusses. Sie basiert auf der Anwendung eines definierten, kontrollierten Unterdruckes über einen Polyurethan-Schaum auf die Wundfläche. Das Verfahren zeichnet sich durch das Absaugen von Wundsekret, der Bildung von Granulationsgewebe und der Förderung der Wundkontraktion aus. Das induzierte Granulationsgewebe kann Defekte auffüllen und vermag kleinflächig auch bradytrophes Gewebe wie Sehnen und Knochen nach Anfrischen zu bedecken. Auf diese Weise können große Weichtteildefekte an verschiedenster Lokalisation auch von Ärzten verschlossen werden, die aufwendigere Rekonstruktionsverfahren nicht beherrschen. Dabei werden oft ein langer Therapiezeitraum und die Ausbildung großer Narbenfelder in Kauf genommen.
Methoden: Verschiedene Fälle sollen demonstriert und analysiert werden, wo die V.A.C.®-Methode als eine Behandlungsalternative zur Defektdeckung mittels mikrochirurgischer Verfahren gewählt wurde.
Resultate: In den meisten Fällen konnte ein Wundverschluss erzielt werden. Es resultierten jedoch instabile Narbenfelder vor allem in belasteten Arealen der unteren Extremität. Nebst der verminderten Funktionalität zeichnen sich die durch V.A.C.® verschlossenen Weichteildefekte auch weniger ästhetisch im Vergleich zu einer mikrovaskulären Deckung. Bei großen Skalpdefekten beim alten Patienten bietet die Vakuum-Methode die Möglichkeit einer ambulanten Wundkonditionierung und späterer Spalthauttransplantation.
Schlussfolgerungen: Bei Weichteildefekten an belasteten Zonen stellt die V.A.C.®-Therapie eine deutlich unterlegene Behandlungsalternative dar. Meistens wird zu einem späteren Zeitpunkt doch noch ein mikrovaskuläres Rekonstruktionsverfahren angestrebt.