Remyelinisierung von demyelinisierten Läsionen des ZNS im Primaten durch Transplantation von olfaktorischen Gliazellen

Normalerweise findet im ZNS keine Regeneration im Gegensatz zum PNS statt. Einzige Ausnahme ist das olfaktorische System, in welchen Axone lebenslang regenerieren. Verantwortlich dafür sind die pluripotenten olfaktorischen Gliazellen (OECs). Im Bulbus olfactorius bilden diese Zellen kein Myelin, beginnen aber nach Transplantation in demyelinisierte Bereiche des ZNS der Ratte Myelin zu produzieren. Im Hinblick auf die klinische Anwendung ergibt sich nun die Frage, ob dieses Potential auch im Primaten zutrifft.

Methode: Olfaktorische Gliazellen wurden von adulten Schweinen präpariert und in vitro charakterisiert. Die in hoher Reinheit gewonnenen Zellen wurden dann in demyelinisierte Läsionen im Rückenmark des African green monkey transplantiert, und die Remyelinisierung wurde 21 Tage nach Transplantation bestimmt. Ergebnisse: Die olfaktorischen Gliazellen konnten in hoher Reinheit gewonnen werden und waren damit zur Transplantation geeignet. Die in vitro Charakterisierung der Zellen konnte eine Ko-Lokalisation mit GFAP und mit S100 nachweisen. Somit werden sowohl typische Eigenschaften sowohl des ZNS als auch des PNS nachgewiesen. Die Zelltransplantation von OECs in demyelinisierte Läsionen des Rückenmarks vom Primaten resultierte in hoher Remyelinisierung und in der Wiederherstellung der Nervenleitgeschwindigkeit. Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen die erste erfolgreiche Remyelinisierung im ZNS des Primaten nach mikrochirugischer Zelltransplantation. Dieses sind wichtige Ergebnisse in Hinblick auf eine klinische Anwendung.