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DOI: 10.1055/s-2005-864878
Anatomische Studie zur Vergrößerung des Grazilis-Perforator-Lappens und die klinische Bedeutung dieses Lappens
Basierend auf umfassenden anatomischen Untersuchungen des „Grazilisangiosoms“ sowie des so genannten „Medial Thigh Angiosoms“ im Vorfeld und dem daraus hervorgehenden Grazilis-Perforator-Lappen, befasst sich die anschließende Studie mit der vaskulären Vernetzung der beiden Gefäßstiele, welche die genannten Angiosome ernähren.
Diese Anastomosierung zwischen den Gefäßstielen, die der A. femoralis superficialis und der A. femoralis profunda entstammen, verläuft innerhalb des Grazilismuskels. Mittels Integrierung dieser intramuskulären Anastomose in den Grazilis-Perforator-Lappen gelingt eine Vergrößerung der Lappenplastik um fast das Doppelte. Wir nennen diesen Lappen „Extended-Grazilis-Perforator-Flap“. Sowohl die Studie zur Untersuchung des Grazilis-Perforator-Lappens als auch die Entwicklung des Extended-Grazilis-Perforator-Lappens basiert auf Leichenstudien mit selektiven Injektionen und radiographischen Untersuchungen. Wir untersuchten in Heidelberg 40 frische Leichenoberschenkel.
Im Anschluss wurden die Erkenntnisse der anatomischen Studien klinisch umgesetzt. Indikationen waren bislang uni- sowie bilaterale Brustrekonstruktionen, Narbenkontraktionen und Defektdeckungen chronischer Wunden. Kein Lappenverlust ist bisher zu beklagen.