Basierend auf umfassenden anatomischen Untersuchungen des „Grazilisangiosoms“ sowie
des so genannten „Medial Thigh Angiosoms“ im Vorfeld und dem daraus hervorgehenden
Grazilis-Perforator-Lappen, befasst sich die anschließende Studie mit der vaskulären
Vernetzung der beiden Gefäßstiele, welche die genannten Angiosome ernähren.
Diese Anastomosierung zwischen den Gefäßstielen, die der A. femoralis superficialis
und der A. femoralis profunda entstammen, verläuft innerhalb des Grazilismuskels.
Mittels Integrierung dieser intramuskulären Anastomose in den Grazilis-Perforator-Lappen
gelingt eine Vergrößerung der Lappenplastik um fast das Doppelte. Wir nennen diesen
Lappen „Extended-Grazilis-Perforator-Flap“. Sowohl die Studie zur Untersuchung des
Grazilis-Perforator-Lappens als auch die Entwicklung des Extended-Grazilis-Perforator-Lappens
basiert auf Leichenstudien mit selektiven Injektionen und radiographischen Untersuchungen.
Wir untersuchten in Heidelberg 40 frische Leichenoberschenkel.
Im Anschluss wurden die Erkenntnisse der anatomischen Studien klinisch umgesetzt.
Indikationen waren bislang uni- sowie bilaterale Brustrekonstruktionen, Narbenkontraktionen
und Defektdeckungen chronischer Wunden. Kein Lappenverlust ist bisher zu beklagen.