Handchir Mikrochir Plast Chir 2005; 37 - 5
DOI: 10.1055/s-2005-864863

Kostenanalyse der rekonstruktiven Mammachirurgie

J Farhadi 1, D Kalbermatten 1, M Uebersax 1, DJ Schaefer 1, M Haug 1, G Pierer 1
  • 1Universitätsspital Basel, Wiederherstellende Chirurgie, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Basel, Schweiz

Einleitung: Brusterhaltende Chirurgie (BEC), welche aus Lumpektomie, Axilladissektion und Radiotherapie besteht, ist gleich effektiv in der Behandlung des frühen Mammakarzinoms wie die Mastektomie. Der Vergleich der Kosten dieser zwei Therapieoptionen, BEC oder Mastektomie und Sofortrekonstruktion, wurden bis anhin nicht ausreichend analysiert. Das Ziel dieser Studie ist, die Kosten der einzelnen Therapiemodalitäten aufzuzeigen und zu vergleichen.

Methodik: Patientinnen mit Stadium I und II Mammakarzinom, welche zwischen 2003 und 2004 am Universitätsspital Basel behandelt worden sind. Es wurden folgende Kosten eingeschlossen: Hospitalisation, Operation, Radiotherapie. Analyse der folgenden 3 Verfahren: BEC, Skin-sparing Mastektomie und Sofortrekonstruktion mit entweder freien mikrovaskulären Lappen (DIEP) oder gestielten Latissimus dorsi-Lappen (LDF).

Resultate: Hospitalisationsdauer betrug bei BEC 12,4 Tage, bei DIEP 11,2 Tage und bei LDF 13 Tage. Die durchschnittlichen Spitalkosten waren bei BEC und LDF vergleichbar. Die Kosten bei DIEP lagen wenig höher.

Schlussfolgerung: Trotz der höheren initialen Kosten bei der Ablatio und Rekonstruktion mit einem freien mikrovaskulären Lappen würden sich diese wiederum langfristig ausgleichen, da keine Sekundäreingriffe benötigt werden wie Postlumpektomie, Rekonstruktion oder Volumenangleichung bei LDF mit einem Implantat.